In Tschechien werden verschärft Maßnahmen ergriffen, um der weiteren Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) entgegenzuwirken. Auf der CIC-Herbsttagung im Saarland äußerten sich Ministerialrat Peter Lohner vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und weitere tschechische Regierungsvertreter über den dortigen aktuellen Stand der ASP.
In Tschechien werden Wildschweine aufgrund der ASP konsequent bejagt.
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Wie das BMEL bestätigte, wurde das Gebiet, in dem vor acht Wochen 27 ASP-infizierte Wildschweine gefunden wurden, im Umkreis von 20 Quadratkilometern mithilfe von stromführenden Weidezäunen hermetisch abgeriegelt. In diesem Bereich gelten Zugangsbeschränkungen sowie striktes Jagdverbot. Dort wurden zwischenzeitlich weitere 130 eingegangene Sauen gefunden, von denen 97 die hochansteckende Viruserkrankung in sich trugen.
Um das abgeriegelte Gebiet ist eine „Pufferzone“ von 7 500 Quadratkilometern bestimmt worden, in dem konsequent jedes Wildschwein erlegt, jedoch nicht als Lebensmittel in den Verkehr gebracht wird. Auf den Muttertierschutz kann aufgrund des aggressiven Viruses keine Rücksicht genommen werden, sodass auch führende Bachen erlegt werden. Die Fundorte der eingegangenen Sauen werden großräumig mit Chemikalien behandelt. In der Pufferzone wurden bislang 3 000 Wildschweine erlegt, bei denen bisher keine ASP festgestellt wurde.
Auf der Tagung prognostizierte Prof. Herzog, CIC-Mitglied, dass in einem befallenen Gebiet schon nach kurzer Zeit Neubesiedlungen mit Wildschweinen erfolgen würden, weil das Virus entgegen anderweitiger Annahmen nicht so lange ansteckend bleibe. Sowohl ein passiver als auch aktiver Impfstoff ist derzeit weiterhin nicht in Sicht. An die Erleger oder Finder von toten Wildschweinen werden staatliche Prämien pro Stück ausgezahlt. aml