Fuchsbälge werden von Händlern am liebsten getrocknet erworben. Wie Sie Ihre Rohware
zum Verkauf vorbereiten, erläutert Tobias Thimm anhand von Rotröcken aus dem Testrevier.
Fuchsbälge können die Jagdkasse aufbessern oder zumindest einen kleinen finanziellen Ausgleich zu den bei der Jagd entstehenden Kosten leisten. Die Ankaufpreise für die Rohware ändern sich jährlich. Will man den Balg für den Eigenbedarf nutzen, so kann man diesen gefroren oder gesalzen zügig nach dem Abbalgen einschicken – je nach Wunsch der jeweiligen Gerberei. Steht jedoch ein Verkauf der Rohware an, so erwarten einige Pelzhändler, zumindest bei Fuchsbälgen, beispielsweise Pelz & Design Hofstetter, häufig einwandfrei getrocknete Bälge. Für die anstehenden Arbeiten sollte man sich, sobald die Bälge reif sind, die benötigten Werkzeuge und Hilfsmittel besorgen. Sie erleichtern und beschleunigen die Arbeitsschritte enorm.
Folgende Utensilien sind empfehlenswert: Hammer (1), Aufhängevorrichtung (2), Latexhandschuhe (3), Messer (4), Führungsschiene (5), Atemschutzmaske
6), Desinfektionsmittel (7), Luntenzieher (8) und Alu-Pins (9)
Abbalgen
Tragen Sie dabei Latexhandschuhe und Atemschutz. Luntenzieher und Luntenschiene vereinfachen das Auslösen der Lunte, die leicht abreißt. Die Zehen müssen nicht ausgelöst werden, hier reicht ein Rundschnitt um das Sprunggelenk. Am Ende sollte man alle Werkzeuge desinfizieren. Klaus Weißer (Fallenbau Weißer) zur Gefährdung des Jägers
durch den Fuchsbandwurm: „Es gibt Präparatoren, die Tausende von Füchsen mit bloßen Händen abbalgten und nie infiziert wurden. Andererseits ist mir auch ein Fall von einem jungen Jäger bekannt, der bereits nach den ersten Abbalgversuchen eine Finne in der
Leber hatte.“ In Zeiten des Fuchsbandwurms ist mangelnde Vorsicht und Hygiene daher nicht angebracht. Zum Spannen werden herkömmliche Holzspannbretter oder Spannrahmen aus Metall verwendet. Die Hautseite dabei stets nach außen drehen.
Beide Vorrichtungen bieten beim Trocknen und Aufziehen Vor- und Nachteile.
An der Jagdhütte können die erlegten Füchse in aller Ruhe gestreift werden.
Fotos: Tobias Thimm
Spannrahmen aus Metall
In Übersee ist die private Vermarktung von Fellen und Bälgen deutlich beliebter
als bei uns. Zum Spannen werden dort gerne Metallrahmen verwendet. Der Fuchs wird rund abgebalgt und unter leichtem Zug auf die Metallbügel von oben nach unten aufgezogen. Durch die im unteren Bereich angeordneten Greifer wird der Balg auf Spannung gehalten. Die Vorderläufe werden mit Zeitungspapier ausgelegt. Im feuchten Zustand hält das Papier meist ohne zusätzliche Befestigung. Wer ganz sichergehen will, nutzt zusätzlich Wäscheklammern. Ein- und Ausschusslöcher sind besonders fäulnisgefährdet und sollten auch ausgestopft werden.
Eine Aufhängevorrichtung (1) erleichtert die Arbeit. Die Branten müssen nicht ausgelöst werden.
Je frischer die Beute, desto leichter das Abbalgen (u.).
Der Vorteil dieser Methode liegt auf der Hand: Es geht schnell. Lästiges Aufnageln entfällt. Das Trockenergebnis ist brauchbar, kommt aber an das Resultat der hölzernen Spannbretter nicht ganz heran, da die Balgränder teilweise leicht einrollen. Zudem kann die Lunte nicht separat fixiert werden. Positiv ist, dass auch schwache Füchse problemlos aufgezogen werden können. Zudem ist der Fellspanner schnell desinfiziert und langlebig.
Anbieter: Fallenbau Weißer fallenbau-weisser.de Preis: Fellspanner „Fuchs“ 18 Euro
Der Balg (2) wird über den Spannrahmen (1) gestülpt. Greifer (3) werden in den Balg eingehakt
und halten ihn auf Zug.
Traditionelle Holzspannbretter
Zunächst sägt man sich ein Spannbrett aus. Die Firma Kieferle GmbH gibt hierfür folgende Maße an: Länge: 170 Zentimeter (cm), Breite oben: 7 cm, Breite unten: 25 cm, Stärke: 2 cm. Die Größe ist für den Durchschnittsfuchs geeignet, für sehr zierliche Rotröcke
ist eine solche Brettgröße ungeeignet, und sie müssen an der Bauchseite aufgetrennt werden. Der Fuchsbalg wird auf- und in die Länge gezogen. Bei unbehandeltem Holz das Brett vorher mit Papier umwickeln. Das Spannen geht am einfachsten, wenn man die Spitze des Spannbretts gegen eine Wand drückt. Danach werden zunächst die Nase, dann die Hinterläufe und die Lunte (zuerst die Spitze) mit Alu-Pins oder dünnen Nägeln fixiert. Lieber einen Nagel mehr einschlagen. Besonderes Augenmerk sollte man auf die Lunte
legen.
Tipp: Ein festgenageltes Gitter aus einfachem Kaninchendraht lässt auch diesen Balgteil optimal trocknen. Der Arbeitsaufwand ist höher als beim Trocknen mit den Metallrahmen. Dafür ist das Endergebnis meist etwas besser, da eine gleichmäßigere Spannung auf den Balg gebracht wird. Lunte und Hinterläufen wird die Feuchtigkeit
gut entzogen.
Ein Spannbrett aus Holz (1) ist schnell gebaut. Unter Spannung wird der Balg mit Alu-Pins (2) aufgenagelt. Anhaftendes Fett und Wildbretfetzen (3) abschaben
Die Vorderläufe werden mit Zeitungspapier ausgelegt. Im frischen Balg hält das Papier auch
oft ohne Klammern.
Zusatztipp: Ein Metallgitter verhindert ein Einrollen der Balgränder besonders sicher.
Trocknen und Versand
Sind die Bälge nach Methode 1 oder 2 aufgespannt, sollten gründlich etwaige Wildbretfetzen und Fettreste mit einem Messer vorsichtig abgeschabt werden.
Feuchte Stellen mit Papier abtupfen. Die Bälge dann in einem leicht temperierten Raum bei etwa 16° Celsius (kein Heizungsraum) 3 – 4 Tage trocknen lassen. Ist das Leder trocken und leicht pergamentpapierartig, so können die Bälge abgenommen und gewendet werden.
Ist der Balg zu steif zum Umdrehen, helfen ein paar Spritzer Wasser. Erst wenn die Bälge vollkommen trocken sind, werden Sie an den jeweiligen Ankäufer geschickt.