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Baden-Württemberg: Fuchsbandwurmstudie im Allgäu

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In den Städten Leutkirch und Isny findet von August 2018 zum Frühjahr 2019 eine Studie zum Fuchsbandwurm statt. Durchführender ist das Universitätsklinikum Ulm in Kooperation mit der Kreisjägervereinigung Ravensburg. Das Klinikum erforscht seit Jahren die Fuchsbandwurm-Erkrankungen beim Menschen.

Fuchsbandwurm
Der Mensch kann sich vor allem über den eigenen Vierläufer mit dem Fuchsbandwurm infizieren.
Foto: Karl-Heinz Volkmar

Dabei fiel unter anderem auf, dass auf der Gemeindefläche von Leutkirch zwischen 1992 und 2016 die deutschlandweit höchste Erkrankungsfallzahl von neun registriert wurde, während im südlich angrenzenden Isny kein einziger auftrat. Laut dem Klinikum nehmen die Erkrankungen beim Menschen stark zu, und es ist eine Ausbreitung über die früheren klassischen Verbreitungsgebiete Süddeutschland, Ostfrankreich, Nordschweiz und Westösterreich hinaus zu beobachten. Von den neun Betroffenen in Leutkirch waren sechs Hundehalter, und die Wissenschaftler sehen bei den Vierläufern das höchste Ansteckungsrisiko für den Menschen. Ziel der „Leutkirch-Echinococcus-multilocularis-Isny-Studie 2018“ ist es, den Zusammenhang zwischen End-, Zwischen- und Fehlwirten und verschiedenen Umweltfaktoren zu erforschen. Die örtlichen Jäger sind aufgerufen, in den kommenden Monaten möglichst viele Füchse zu erlegen und in bereitgestellten Gefriertruhen einzulagern. Sie werden an der Universität Hohenheim untersucht. Die Koordination liegt bei den Hegeringen. Eine Nutzung der Bälge für das Projekt „Fellwechsel“ fällt vorübergehend aus. Zusätzliche werden Biologen Exemplare der Bergschermaus, Feldmaus und Rötelmaus im gesamten Untersuchungsgebiet untersuchen – nicht nur auf den Fuchsbandwurm, sondern als Nebeneffekt auch auf Hantaviren. vk

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