Im Raum Nürnberg wurde bei vier verendet gefundenen Wildvögeln das Usutu-Virus nachgewiesen. Das meldete das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit am 15. August. Es handelte sich laut der Mitteilung um zwei Amseln, einen Kleiber und einen Bartkauz.
Bei den infizierten Vögeln war auch ein Bartkauz betroffen.
Foto: Sven-Erik Arndt
Das Usutu-Virus wird von Stechmücken übertragen und kommt ursprünglich in Afrika, Südostasien und Südamerika vor. Häufig erkranken befallene Vögel gar nicht, allerdings gibt es besonders anfällige Arten, wie Amseln, Eulen oder Kauze. Kranke Tiere zeigen Symptome wie Apathie, Taumeln und Kopfverdrehen, hervorgerufen durch Störungen des zentralen Nervensystems. Obwohl das Virus nur über den Stechmücken-Vogel-Kreislauf verbreitet wird, kann es zu lokalen Massenvogelsterben führen. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) teilte am 16. August mit, ihm seien im Großraum Nürnberg bereits mindestens 55 tot aufgefundene Amseln und je ein toter Zaunkönig, Eichelhäher, Blaumeise und Kleiber bekannt.
In Deutschland wurde das Usutu-Virus erstmals 2011 bei Vögeln nachgewiesen, zuletzt gab es 2016 in Südwestdeutschland und der Umgebung von Leipzig mehrere Fälle. Laut LBV führten sie zu einem Rückgang von rund 15 Prozent in der Amselpopulation. Das Ansteckungsrisiko für Menschen bezeichnet das LGL als sehr gering. Wie alle verendeten Tiere sollten die Vögel aber nur mit Handschuhen angefasst werden. Der LBV bittet, tot aufgefunden Vögel einzuschicken. Informationen dazu unter www.lbv.de/usutu. vk