Keine Ruhe beim Bayerischen Jagdverband in Feldkirchen.
Nach dem öffentlichen Eklat auf der Messe in Grünau, bei dem es zu verbalen Angriffen durch den Jagdpräsidenten Ernst Weidenbusch und Generalsekretär Robert Pollner gegenüber Kreisgruppenvorsitzenden gekommen sein soll, werden die Vorwürfe gegen die Verbandsspitze immer lauter.
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Mit dem folgenden, wenn auch anonymen Brief, meldet sich eine Gruppe ehemaliger Mitarbeiter der BJV-Geschäftsstelle an die BJV-Kreisgruppen zu Wort:
Was ist denn da los in der BJV-Geschäftsstelle in Feldkirchen? (Foto: Vivienne Klimke)
Sehr geehrte Damen und Herren …
Anhand der Vorfälle von Grünau ist sichtbar geworden, welchen zwischenmenschlichen Umgang Herr Ernst Weidenbusch und Herr Robert Pollner an den Tag legen und wie sie diesen hinterher in der Öffentlichkeit rechtfertigen.
Diesem Umgang konnten wir Mitarbeiter der BJV-Geschäftsstelle uns als abhängige Beschäftigte nicht entziehen. Dieser aber ist dafür verantwortlich, dass einige von uns ihre festen Anstellungsverhältnisse, die sie teilweise seit Jahrzehnten innehatten, und die sie gerne weitergeführt hätten, aufgegeben haben. Manche Mitarbeiter haben ohne Sicherheit auf eine berufliche Zukunft gekündigt.
Wir sind gedemütigt, enttäuscht und traurig über die Entwicklungen im BJV und in der Wildland-Stiftung, die wir über Jahre und Jahrzehnte engagiert und motiviert begleitet haben und in dessen positiver Fortentwicklung wir unsere Arbeitskraft investiert haben.
Zu unseren Erfahrungen als Angestellte im BJV unter dem Präsidenten Ernst Weidenbusch und Generalsekretär Robert Pollner, der ohne eine Legitimation aus der Satzung die Geschäftsstelle leitet und auch für die Personalangelegenheiten zuständig ist, gehören u.a. Beschimpfungen, respektloser Umgang und Wutausbrüche. Wir Mitarbeiter wurden in Einzelgesprächen gegeneinander ausgespielt, über andere wurde in Abwesenheit gerichtet, Aufgaben und Funktionen wurden „über Nacht“ verändert, ohne dass dies an die Betroffenen kommuniziert wurde. Die Kommunikation zwischen uns Mitarbeitern und ebenso zu Ehrenamtlichen zunehmend unterbunden oder eingeschränkt.
Wir haben erlebt, wie in der BJV-Geschäftsstelle, wo gute Kollegialität und Zusammenarbeit gepflegt wurden, Misstrauen und Angst um sich gegriffen haben. Immer mehr Mitarbeiter wurden krank, teilweise lange Zeit. Manche von uns haben die Entscheidung, ihren Arbeitsvertrag beim BJV zu kündigen, deswegen getroffen, weil sie ihre psychische und physische Gesundheit einfach schützen mussten.
Wir haben uns immer wieder gefragt, warum aus den BJV-Kreisgruppen nicht kritischer nachgefragt wurde, angesichts dessen, dass mittlerweile rund 30 Personen aus der BJV-Geschäftsstelle, aus Außenstellen oder Projekten nicht mehr für den BJV arbeiten. Einige davon erhielten keine Möglichkeit, ihre Tätigkeit, Daten und Kontakte an einen Nachfolger weiterzugeben. Verschiedene Projekte des BJV oder der Wildland-Stiftung sind nicht mehr zu finden.
Ausschüsse -und Arbeitskreise, in die sich engagierte, fachlich kompetente-Ehrenamtliche eingebracht haben, wurden einfach „zerstört“. Damit fehlten uns Mitarbeitern wichtige Ansprechpartner und brachen Netzwerke zusammen.
Wir schreiben diesen Offenen Brief, um für uns endlich mit dem Kapitel Bayerischer Jagdverband abschließen zu können. Zum Schluss hat das viele von uns sehr verletzt und tatsächlich gesundheitlich geschadet.
Egal ist der Bayerische Jagdverband aber niemandem von uns ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Deshalb haben wir uns entschlossen, Ihnen unsere persönlichen Erfahrungen zur Kenntnis zu geben.
Wir grüßen Sie in teils langjähriger Verbundenheit.
Eine Gruppe ehemaliger Mitarbeiter des BJV
Um uns zu schützen, bleiben wir anonym.