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Datenprojekt zu Wildunfällen gestartet

1988
Ein dynamisches Warnsystem für wildunfallgefährdete Strecken soll entwickelt werden, damit weniger Wild, wie diese Ricke, dem Straßenverkehr zum Opfer fällt. Bild: Reiner Bernhardt

Eine interdisziplinäre Forschergruppe möchte Wildunfälle erforschen und langfristig ein dynamisches Warnsystem entwickeln. Im Projekt „Wildunfälle und Daten“ (WilDa) sollen Mobilitäts-, Infrastruktur- sowie Wetter- und Umweltdaten zusammenfließen und entsprechend ausgewertet und aufbereitet werden. Das Forscherteam setzt sich aus Wissenschaftlern der Technischen Hochschule Deggendorf und der Universität Freiburg zusammen. Gefördert wird das Projekt mit insgesamt 1,1 Millionen Euro vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).
Wie der Deutscher Jagdverband (DJV) in einer Pressemitteilung angab, fehle momentan noch die Datengrundlage, um Schwerpunkte zu ermitteln und zu entschärfen. Alle zweieinhalb Minuten ereigne sich ein Wildunfall auf deutschen Straßen, bundesweit werde jedoch nur ein Bruchteil von der Polizei erfasst. Damit wird der DJV zu einem wichtigen Partner des Projekts, denn der Verband steuert anonymisierte Meldungen aus dem Erfassungsportal ­tierfund-kataster.de bei. Über 40 000 Daten­sätze wurden dort bereits registriert. Zusätzlich zu den Angaben über ver­unfalltes Wild, das Nutzer über die ­kostenlose Tierfund-Kataster-App melden können, fließen auch amtliche Erfassungen in den Datenpool des ­WilDa-Projekts ein.
Inspiriert wurde das Programm durch das StartUp wuidi.com, das bereits eine erste mobile Anwendung entwickelt hat, die Jäger und Verkehrsteilnehmer zusammenbringen möchte. Grünröcke können Abschnitte mit erhöhtem Wildwechsel in die Wuidi-Wildwarner-App einpflegen, die Autofahrer dann vor einer erhöhten Wildunfall­gefahr warnt. Die Initiative wurde mit dem Deutschen Mobilitätspreis 2017 ausgezeichnet. hk

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