Als ausgemachte Sauerei haben sich die Wildhandelsgeschäfte eines 76-jährigen Mannes aus Essen erwiesen.
In einem Lebensmittelgroßhandel stellte er sich dem Koch eines örtlichen Restaurants als Oberforstinspektor vor und bot ihm 62 Kilogramm Wildbret an. Als der Kunde nach der Lieferung bemerkte, dass etwa ein Drittel der Ware fehlte, erstattete er Anzeige bei der Polizei.
Ein Kriminalbeamter, der selbst Jäger ist, bemerkte bei der Durchsicht der Rechnung, dass sie mit gefälschten Stempeln der Forstverwaltung Braunschweig versehen war. In der Wohnung des selbsternannten Oberforstinspektors fand die Polizei dann nach eigenen Angaben neben einer selbst geschneiderten entsprechenden Phantasie-Uniform den gefälschten Stempel und etliche Rechnungen.
Die weiteren Ermittlungen förderten zutage, dass der Senior als angeblicher Wildhändler seit dem Jahr 2003 mindestens 288 Stück Wild beim Bundesforst gekauft und gewinnbringend an Restaurants und Privatpersonen weiter verkauft hat. Angemeldet war das Gewerbe nicht, und Schwarzwild gab der Beschuldigte wohl teilweise auch ohne die vorgeschriebene Trichinenuntersuchung ab.
chb