Bei der FACE-Generalversammlung Anfang September wurde entschieden, im kommenden Jahr ein internationales Wolf-Symposium durchzuführen.
(Foto: Heinz Lehmann) |
Der Landesjagdverbandes Sachsen hatte auf dem Bundesjägertag 2014 einen entsprechenden Antrag gestellt, der einstimmig angenommen wurde. Das Datum der Konferenz, die wahrscheinlich am Sitz der europäischen Institutionen in Brüssel stattfinden wird, steht noch nicht fest.
Die weitere Ausbreitung des Wolfes betrifft nicht nur Deutschland, sondern eine Vielzahl anderer EU-Mitglieder, etwa Polen, Schweden, Finnland, Frankreich und Spanien. FACE ist Partner der EU-Initiative zu Großraubtieren, die sich Anfang Juli diesen Jahres in Brüssel gegründet hat und ähnliche Ziele verfolgt. Schwerpunkt der Tagung soll der Umgang mit unvermeidlichen Konflikten zwischen Mensch und Wolf sein. Dazu gibt es Praxisbeispiele aus verschiedenen Ländern. Es sollen unterschiedliche Managementsysteme verglichen werden und dargestellt werden, wie die einheitlichen Vorgaben der europäischen Richtlinien (insbesondere der FFH-Richtlinie), in der Praxis umgesetzt werden.
„Die Konferenz kann aber auch dazu dienen, die Einordnung des Wolfes nach der FFH-Richtlinie vor dem Hintergrund der Ergebnisse genetischer Untersuchungen sowie den Kriterien der Definition des „günstigen Erhaltungszustandes“ zu diskutieren“, sagte Dr. Dittrich, Präsident des LJV Sachsen, der die Konferenz angeregt hatte.
Im Nachgang zur DJV-Wolfstagung im Frühjahr 2014 traf sich Anfang September in Berlin der Arbeitskreis Großraubtiere mit Vertretern aus allen Landesjagdverbänden zu seiner konstituierenden Sitzung. Ziele sind ein intensiver Erfahrungsaustausch sowie die Koordinierung von bundesweit einsetzbaren Materialien (Broschüren/Flyer) für Schulungszwecke und Öffentlichkeitsarbeit. Daneben sollen auch Verbandspositionen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene weiterentwickelt werden.
Angeregt wurde die Entwicklung einer Broschüre zur Anleitung der Jäger zum Monitoring von Großraubtieren. „Die Jäger sind für die Durchführung des Monitorings prädestiniert. Keine andere Naturschutzvereinigung kennt sich so in den Revieren aus wie die Jäger“, betont Dr. Dittrich, der zugleich Leiter des Arbeitskreises ist. Um das Engagement der Jäger in den Ländern zu unterstützen, hat der Arbeitskreis vorgeschlagen, verstärkt Wildkameras einzusetzen, mit denen das Vorkommen und die Ausbreitung von Wolf oder auch Luchs dokumentiert werden können. Die Daten sollen dann in die Erfassungsprogramme der Länder einfließen.