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Drückjagd-Training, Teil 1

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Drückjagd-Training: Andreas Bach zeigt, wie es geht

Fit für die Drückjagd: TRAININGSPLAN, TEIL 1

Wie Sie sich in sechs Wochen perfekt auf die Bewegungsjagden vorbereiten, zeigt WILD UND HUND-Schießexperte Andreas Bach. Er hat für Sie einen Trainingsplan erarbeitet.

Im Wartezimmer meines Zahnarztes blätterte ich durch die dort liegenden Zeitschriften. An einem Artikel blieb mein Blick hängen: In acht Wochen fit für den Marathon. Das beschriebene Programm ist „knackig“ – aber machbar. So etwas müsste doch auch für das Schießen möglich sein. Sportschützen machen es ja genauso – warum also nicht die Jäger?

Mir gefiel die Idee, einen Trainingsplan mit mehrstufigem Aufbau zu entwickeln mit dem Ziel: In sechs Wochen fit für den bewegten Schuss auf der Drückjagd. Mit zehn Jägern probierte ich das Programm aus. Die Leistungssteigerung am Ende der sechs Wochen war enorm!

Die sechs Drückjagd-Trainings-Grundsätze

Oft stelle ich bei Jägern während meiner Drückjagdseminare fest, dass sie nach jahrelanger Schießstandabstinenz und einem einmaligen Schießkinobesuch zu viel erwarten.

In Bereitschaft: der moderne Jagdanschlag. Bei Rechtsschützen liegt die Belastung auf dem linken Fuß.

Langsames Heranführen an komplexe Situationen, wie kleine schnelle Ziele oder Dubletten, sowie ein Trockentraining ohne Schuss verhindern, dass der Schütze überfordert wird. Das nämlich würde letztlich zu Schießfehlern führen.
1. Falsch trainieren heißt, Falsches festigen. Solche „eintrainierten“ Fehler lassen sich meist nicht mehr beheben.
2. Vor jeder Trainingseinheit vergegenwärtigt man sich den schriftlichen Ablaufplan (siehe Seite 26). Er definiert die Ziele der Einheiten und verhindert „Herumballern“.
3. Der Schütze notiert alle Ergebnisse, um seinen Leistungsstand zu kontrollieren. Ist keine Leistungssteigerung erkennbar, darf er den Schwierigkeitsgrad nicht erhöhen.
4. Man trainiert, wie man jagt. Jeder Schuss endet mit dem Nachzielen und dem Repetieren für den Folgeschuss – auch im Trockentraining.
5. Am besten üben Sie zu zweit, um sich gegenseitig zu korrigieren. Mit einer Kamera auf einem Stativ kann man den Schützen auch von vorne während der Schussabgabe filmen. Dadurch ist es möglich, Haltungsfehler zu erkennen und in der Gruppe zu besprechen.
6. Der Weg zum professionellen Schießlehrer lohnt. Langwierige, autodidaktische
Selbstversuche kosten nämlich eine Menge Geld. Das Honorar für den Schießlehrer macht meist nur einen Bruchteil dessen aus.

Drückjagd-Trainingsplan Woche 1 und 2:

Anschlag (Übungen siehe Seite 28) Für die meisten Jäger steht ein Schießstand nur am Wochenende zur Verfügung. Durch Trockentraining erfolgen zu Hause mehrere aufeinander aufbauende Übungen, um die Schießzeit auf dem Stand möglichst effektiv zu nutzen. Vor dem Trockentraining wird der Ladezustand geprüft. Es muss stets, um die Waffe zu schonen, mit Pufferpatronen trainiert werden. Bevor der erste Schuss abgegeben wird, bereiten wir uns auf den Schießstandbesuch vor. Am Samstag geht’s auf den laufenden Keiler. Bis dahin müssen Schießhaltung und Waffenhandhabung sitzen. Das wird erreicht durch eine hohe Zahl an korrekten Wiederholungen, wobei das individuelle Muskelerinnerungsvermögen für intuitive Handlungsabläufe sorgt. Der Schütze kann sich dadurch beim Schuss besser auf Zielen und Abschätzen des Vorhaltens konzentrieren.

Der Rest funktioniert wie von alleine. Beim Drückjagd-Training beginnen Sie mit Anschlagsübungen bei geschlossenen Augen. Eine Laserpatrone gibt Aufschluss darüber, ob man gerade zum Ziel ausgerichtet ist. Auf der Jagd muss sich der Schütze mit unverdrehtem Körper auf die Schusszone ausrichten und das Ziel leicht eingedreht abholen. Während des Mitschwingens
entlastet sich so die Stützmuskulatur, statt zu verkrampfen. Zeigt der Laserstrahl neben das Ziel, wird solange der Stand verändert, bis mit geschlossenen Augen und entspannter Haltung das Ziel getroffen werden würde.

Die nächste Steigerung erfolgt ebenfalls mit geschlossenen Augen. Mehrere Schusspflaster werden auf eine Wand geklebt und mit geschlossenen Augen jeweils angepeilt. Variieren können Sie diese Übungen, indem Sie Drückjagdkleidung tragen. Diese trägt etwas mehr auf, wodurch realitätsnäher trainiert werden kann.

Drückjagd-Training (Abzug)

Beim Abzugstraining sollten Pufferpatronen genutzt werden – das schont die Büchse. Positiver Nebeneffekt: Die intuitive Waffenhandhabung wird geschult. Zieht der Jäger kontrolliert wie beim Präzisionsschuss auf ein stehendes Ziel ab und konzentriert sich dabei auf den Abzugsvorgang, wird er zwangsweise das Mitschwingen für einen kurzen Moment unterbrechen. Man spricht vom „Stoppen“. Keulenschüsse sind die Folge. Oft wird versucht, diesen Schießfehler durch noch größere Vorhaltemaße wettzumachen. Einen Schießfehler zu kompensieren, indem der Haltepunkt verlagert wird, ist aber nicht zweckmäßig.

Für das bewegliche Schießen gilt: Abzugskontrolle ohne zu verreißen und ohne dabei an den Abzug zu denken! Wird diese Hürde genommen, steht einer perfekten Schießtechnik nichts entgegen. Genau dieses Phänomen unterscheidet die guten von den schlechten Schützen. Das Abzugstraining ist der richtige Weg dorthin. Dessen Ziel: Auf der Jagd soll das Abziehen intuitiv sein. Idealerweise konzentriert sich der Schütze nur noch auf den Haltepunkt. Der Abzugsfinger bewegt sich quasi nebenbei.

Drückjagd-Training (Zielen)

Schießtechnisch gibt es mehrere Möglichkeiten, seinen Haltepunkt zu finden und dort exakt den Schuss auszulösen. Die einfachste Variante ist, die Zielbewegung mitzumachen und das Ziel leicht zu überholen. Der gewünschte Treffpunkt (Kammer) wird dabei passiert, und man schwingt vor. Wenn der Schütze nicht den Abzug verreißt, schlägt das Geschoss genau auf der Höhe dieser Achse ein. Bei falsch geschätztem Vorhalt etwas vor oder hinter der Kammer. Das Durchschwingen darf keinesfalls mit dem Abkrümmen beendet werden. Nach dem Schuss wird sofort repetiert, der Schütze bleibt dabei mit den Augen auf dem eben beschossenen Stück. Erst wenn dieses Stück sicher liegt, kann man sich auf die Dublette konzentrieren. Ein kurzes Nachvisieren mit der erneut geladenen Waffe auf das eben beschossene, verendende Stück ist zudem keineswegs falsch. Im nächsten Artikel geht es um spezielle Schießtechniken und das Erkennen von Schießfehlern.

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