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Grüne sind interessiert an Botulismus-Forschung

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In einer „Kleinen Anfrage“ an die Bundesregierung will die Fraktion Bündnis 90/ Grüne Einzelheiten über ein geplantes Forschungsprojekt zum chronischen Botulismus wissen.

Nachdem zwischen 2007 und 2010 der Forschungsverbund Botulinum unter Leitung von Prof. Böhnel (Universität Göttingen) mit Förderung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) verschiedene Fragestellungen zum Botulismus bearbeitet hat, fördert das BMELV nun seit Februar 2010 ein weiteres Forschungsprojekt. In diesem wird die mögliche Bedeutung des Bakteriums Clostridium botulinum für die Milchleistung von Kühen untersucht.
 
Der Erreger kommt unter anderem in Gärresten von Biogasanlagen vor und wird mit diesen großflächig bei der Düngung über Äcker verbreitet. Über die Äsung nehmen auch Wildtiere die Sporen (Verbreitungseinheiten des Keims) auf, die im sauerstoffarmen Darm erneut zu Keimen heranwachsen und ein tödlich wirkendes Gift produzieren (siehe WILD UND HUND 10/2011).
 
Die Grünen interessieren sich in ihrer Anfrage an die Bundesregierung hauptsächlich dafür, ob das Projekt zur Klärung des Krankheitsgeschehens geeignet und die Fördergelder sinnvoll eingesetzt sind. Auch möchten sie eine Antwort auf die Frage, ob die Bundesregierung die Unabhängigkeit der Vergabe der Forschungsmittel sowie der Forschungsergebnisse sicherstellen kann. Im November sei der vormals am BMELV beschäftigte Professor Dr. Hans-Joachim Bätza als Honorarprofessor an die TiHo Hannover berufen worden. Fast zeitgleich sei die Fall-Kontrollstudie aus dem Botulinus-Projekt an eben diese Hochschule vergeben worden.  
 
Außerdem fragen Die Grünen nach, ob der Bundesregierung neue Erkenntnisse vorliegen in Bezug auf den Zusammenhang zwischen Rückständen des Herbizids Glyphosat im Darm von Menschen und Tieren und dem Auftreten der Rinderkrankheit, die im Verdacht steht, chronischer Botulismus zu sein. sd

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