In der Nacht vom 9. auf den 10. Februar hat die Landesveterinärbehörde Tirol 33 Stück Rotwild in einem Gatter bei Kaisers in Tirol erschießen lassen. Fotos zeigen Spuren eines Gemetzels mit massiv Schweiß im Schnee, Stücken mit teils mehreren Einschüssen irgendwo am Körper, gebrochenen Kiefern und hingedrängt am Zaun, vermutlich beim panischen Versuch zu fliehen.
Im Abschussgatter in Lechtal sind innerhalb von kürzester Zeit 33 Stück Rotwild getötet worden.
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Landesveterinärdirektor Josef Kössler hingegen schreibt in einer Pressemeldung, die Stücke seien „von erfahrenen Schützen in kürzester Zeit schonend und tierschutzgerecht entnommen“ worden. Norbert Lorenz, Bürgermeister der Gemeinde Kaisers, kann das nicht bestätigen: „Man hört die Schüsse ja im Dorf. Das hat sicher 45 Minuten gedauert“, sagte er gegenüber WuH. Er sei sofort nach Beginn mit zwei weiteren Beobachtern zum Tatort geeilt und habe fotografiert. „Das ist ein Alptraum“, sagte er. Noch am Wochenende hatten Tierschützer versucht, mithilfe von Schildern an der Straße die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die geplante Aktion zur TBC-Seuchenbekämpfung zu lenken und das Gemetzel womöglich zu verhindern. Jetzt wurden nicht nur die 20 angepeilten Stücke getötet sondern sogar 65 Prozent mehr.
Die Jagdverbände aus Tirol, Salzburg und Bayern zeigten sich entsetzt über das Vorgehen. Tirols Landesjägermeister Anton Larcher schrieb auf Facebook von einem „schockierenden Exempel von unangemessenem Vorgehen der Zuständigen“. Und weiter: „In 45 Minuten wurde hier die Reputation unseres Landes massiv und international beschädigt. Ich, und der gesamte Tiroler Jägerverband distanzieren uns von solchen grausamen Aktionen.“ Larcher brachte bereits die juristische und strafrechtliche Verantwortung ins Spiel. Aus Salzburg meldete sich Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof zu Wort: „Wir, als Salzburger Jägerschaft, lehnen solche Methoden der Wildbestandsreduktion entschieden ab. Das ist nicht Jagd, das ist nicht das, was wir vertreten, für was wir einstehen, das sind nicht wir.“ Auch der bayerische Interims-Präsident Thomas Schreder zeigte sich in einer Pressemitteilung „entsetzt über solche Praktiken unter dem Deckmantel der Seuchenbekämpfung“. „Derartige Massenabschüsse von Rotwild im Gatter sind mit dem Tierschutz nicht vereinbar. Deshalb sind solche Maßnahmen mit dem BJV nicht zu machen.” vk