Die nach eigenen Angaben gemeinnützige internationale Naturschutzorganisation Biosphere Expeditions bietet jetzt auch „Expeditionen zum Wolfsmonitoring“ in der Lüneburger Heide für 1770 Euro an.
Laien sollen nun Wolfshinweise suchen (Symbolbild).
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Projektleiter ist der Leiter des NABU-Gutes Sunder Peter Schütte. Er ist auch vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) anerkannter Wolfsberater. In einem Interview mit der österreichischen Zeitschrift „Biorama – Magazin für nachhaltigen Lebensstil“ erklärt Schütte, warum er das Engagement ehrenamtlicher Laienforscher braucht, um Wölfe in der Lüneburger Heide zu finden. Die Teams laufen durch die Landschaft, suchen Wolfsrisse, Spuren und Losung und dürfen zusehen, wenn der Wolfsberater den Datenchip aus der Wildkamera zieht. Bevor es losgeht, wird den Wolfstouristen in kurzer Zeit erklärt, worauf sie zu achten haben. Damit sie dabei sein dürfen, müssen sie zahlen.
Die Anpreisung des Events durch Biosphere Expeditions wirbt mit Hilfe beim Wolfsmonitoring in kleinen Gruppen, wenn man auf den Spuren der Wölfe durch die liebliche Landschaft der Lüneburger Heide streift – ein echtes Event eben.
Dass durch diese kommerzielle Nutzung der vom Wolf besiedelten Landschaften auch Rechte Dritter betroffen sein könnten, kümmert die Veranstalter offensichtlich wenig. Die Landesjägerschaft Niedersachsen hat nach eigenen Angaben gegenüber dem NLWKN schon mehrfach darauf hingewiesen, wurde aber nicht berücksichtigt. Der Landesbetrieb verwies darauf, dass die ehrenamtlichen und zahlenden Helfer sich ausschließlich auf öffentlichen Wegen, den Flächen der Niedersächsischen Landesforsten oder großer privater Grundbesitzer bewegten und diese vorab informiert worden seien.
Die Termine stehen auch schon fest: Die Events in den von Wölfen besiedelten Gebieten Niedersachsens finden statt vom 17. bis 23. und 24. bis 30. Juni sowie 8. bis 14. und 15. bis 21. Juli. mh