Das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium und die Landesjägerschaft Niedersachsen haben den Landesjagdbericht 2022/2023 veröffentlicht.
Deutlicher Rückgang der Jagdstrecke beim Schwarzwild auch in Niedersachsen. Ein Grund dafür wird in einer ungünstigen Witterung gesehen (Foto: bobby310 /AdobeStock)
Zu den jagdlichen Schwerpunktthemen des Landesjagdberichts gehören ein Artenschutzprojekt für Steinkauze der Jägerschaft Aurich e.V., das auch aus Verbrauchersicht wichtige Thema der Wildbrethygiene und -vermarktung sowie Strategien zur Vermeidung von Kälberwaisen bei Bewegungsjagden auf Rotwild. Im Mittelpunkt des Berichts aus dem ML stehen die Themen Schwarzwild und Nutria sowie einige jagdrechtliche Neuerungen.
Ausgewählte Jagdstreckenentwicklungen (inklusive Fallwild):
Nach den zum Teil sehr deutlich steigenden Jagdstrecken in den letzten Jahren bei einigen Neozoen (gebietsfremden Tierarten) sind im Vergleich zum Vorjahr die Jagdstrecken von Waschbären leicht um 0,1 Prozent auf 23.300 und die der Nutria deutlicher um 15,2 Prozent auf 34.744 gesunken. Die Jagdstrecke des Marderhundes ist im Berichtszeitraum im Vergleich zum vorherigen Jagdjahr hingegen um 9,6 Prozent auf 4.289 angestiegen.
Beim Schwarzwild ist im Jagdjahr 2022/2023 ein Rückgang der Jagdstrecke um 36,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf nun 36.134 zu verzeichnen. Auch beim Rotwild und beim Muffelwild hält die Entwicklung weiter an: Die Jagdstrecke sank um 8,4 auf 5.008 (Rotwild) beziehungsweise um 10,3 Prozent auf 201 beim Muffelwild. Während die Jagdtrecke beim Rehwild leicht um 0,3 Prozent anstieg, war es beim Damwild ein Anstieg von 4,9 Prozent.
Die Jagdstrecken von Feldhasen (+16,3 Prozent), Fuchs (+1,5 Prozent) und Dachs sind im Jagdjahr 2022/2023 weiter angestiegen. Mit einer Steigerung von 8,2 Prozent auf 10.602 wurde beim Dachs eine neue Höchstrecke erzielt.
Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen, ordnet die Entwicklung im Berichtszeitraum ein: „Der Rückgang der Jagdstrecke beim Schwarzwild hatte sich abgezeichnet und ist auch in anderen Bundesländern zu beobachten. Die Gründe sind sicher vielfältig. Dass es aufgrund der nasskalten Witterung mit Beginn des letzten Jahres Verluste bei den Frischlingen gegeben hat, wird hier sicher auch eine Rolle gespielt haben. Der Rückgang der Nutriastrecke erfolgte vornehmlich in dem bisherigen Hauptverbreitungsgebiet – in anderen Regionen stieg die Jagdstrecke hingegen an. Das zeigt, dass das Ausbreitungspotenzial der Nutria noch nicht erschöpft ist und es im Sinne des Deich-, Küsten- und Hochwasserschutzes wichtig ist, sie weiterhin intensiv zu bejagen“.
PM/fh
Den 21. Landesjagdbericht finden Sie hier als .pdf…