Im Nordschwarzwald haben Jäger am 25. und 26. Januar zwei besenderte Alttiere abgeschossen. Kälber fielen nicht. Der Verein „Wildes Bayern e. V.“ vermutet, dass die Stücke führend waren und widerrechtlich erlegt wurden.
Ein Rothirsch wird besendert. (Symbolbild)
Foto: E. Gleich
Er hat daher Anzeige gegen Unbekannt bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe gestellt. Der Projektkoordinator für die „Rotwildkonzeption Nordschwarzwald“ der forstlichen Forschungs- und Versuchsanstalt (FVA) Dr. Dominik Fechter bestätigte auf Anfrage von WILD UND HUND die Abschüsse. Er wollte aber keine Angaben zum Erlegungszeitpunkt oder weiteren Umständen machen. „Wir unterstellen den Jägern keine Böswilligkeit“, sagte er gegenüber dem „Pforzheimer Anzeiger“.
Die FVA hatte die beiden Stücke im Januar bzw. März 2017 narkotisiert und mit einem etwa fünf Zentimeter breiten, signalfarbenen Halsband und Marken an den Lauschern versehen. Den Jagdpächtern des Rotwildgebiets wurde dies mitgeteilt. Auch hatte man sie ausdrücklich gebeten, die Stücke nicht zu erlegen. Auf der Seite „rotwildkonzeption-nordschwarzwald.de“ lassen sich anhand telemetrischer Daten die Bewegungsprofile der einzelnen Stücke detailliert nachvollziehen. Der finanzielle Aufwand für die Besenderung und fortlaufende Überwachung eines Stückes Rotwild beläuft sich laut Projekthandbuch auf durchschnittlich über 10 000 Euro. Mit Ausnahmegenehmigung ist die Nachtjagd auf Rotwild in Baden-Württemberg legal. Bereits am 22. Januar brachte ein Jäger in der Region einen besenderten Hirsch zur Strecke. rig