Die Wissenschaftler Peter Paulsen und Manfred Sager aus Österreich haben 30 Rehe und drei Sikahirsche untersucht, die mit vernickelten Kupfergeschossen (Norma „Kalahari“ und RWS „HIT“) erlegt wurden, da mit den zunehmenden Verboten bleifreier Büchsengeschosse Fragen nach der Unbedenklichkeit der neuen Geschossmaterialien laut werden.
Mit vernickelten Geschossen erlegtes Wildbret kann gesundheitsschädlich sein.
Foto: Tobias Thimm
Zusätzlich haben sie die Abgabe von Nickel und Kupfer aus Geschosssplittern an Wildbret während Lagerung und Zubereitung simuliert. Kupfer stellt dabei kein Problem dar, da die in das Wildbret abgegebenen Mengen sehr klein sind. Auch beim Verschlucken eines Kupfersplitters werden nur unbedeutende Kupfermengen im Verdauungstrakt freigesetzt. Anders sieht es jedoch mit Nickel aus, das oft als Beschichtung auf Kupfergeschosse aufgebracht wird, um deren Gleiteigenschaften zu verbessern.
In einer Entfernung von 2 cm vom Wundrand des Schusskanals konnten keine erhöhten Kupfer- oder Nickelkonzentrationen gefunden werden. Werden vernickelte Kupfersplitter jedoch im Wildbret belassen, wird auch Nickel in das Wildbret abgegeben. Wenn ein Splitter in einer Fleischportion verbleibt, sind die Nickelmengen unter 5 % der Schwellenwerte für gesundheitliche Beeinträchtigungen. Da die Nickelzufuhr über die Nahrung aber generell hoch ist, sollten potentielle Nickeleintragsquellen vermieden werden. Aus diesem Grund empfehlen die Forscher, die Notwendigkeit einer Vernickelung von Jagdgeschossen zu überdenken. Johannes Lang