Abschussprämien für Wildschweine werden nicht nur in Deutschland immer wieder gefordert, um Jäger zu motivieren, Bestände zu reduzieren. Ein aktuelles Beispiel aus den USA zeigt, dass eine solche Prämie nicht unbedingt erfolgreich sein muss. Veröffentlicht wurde es von Stephen Ditchkoff und Kollegen im Wildlife Society Bulletin.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Abschussprämien auf Schwarzwild nicht unbedingt erfolgreich sein müssen.
Foto: Michael Breuer
Auf einem großen Truppenübungsplatz im Bundesstaat Georgia leben seit über 100 Jahren Wildschweine. Wegen steigender Schäden bemüht sich die Verwaltung seit einigen Jahren darum, die Sauen deutlich zu reduzieren. Zu diesem Zweck wurde neben Ansitz- und Pirschjagd unter anderem der Betrieb von Kirrungen und Saufängen erlaubt. Zusätzlich wurden Abschussprämien ausgelobt. Der Erfolg dieser Maßnahmen wurde mittels einer Fotofallenuntersuchung überwacht.
Trotz der gezahlten Prämien blieb der Erfolg aus. Die Sauendichte nahm im Verlauf der Untersuchung sogar zu. Ebenso stiegen die Rottengröße und die Anzahl an Frischlingen pro Bache an. Die Gründe dafür waren wohl die reichliche Mast und die Kirrungen. Gleichzeitig lagen viele Keiler auf der Strecke und zu wenige Bachen. Das Ergebnis lässt durchaus Rückschlüsse auf ähnliche Situationen in Deutschland zu. Auch große Anstrengungen bei der Schwarzwildreduktion in Zeiten von ASP können durch ein Mastjahr wie 2018 erschwert werden, und die Zusammensetzung der Strecke (genügend Reproduktionsträger) ist mindestens ebenso wichtig, wie deren absolute Höhe. Johannes Lang