Am 28. Juni wird voraussichtlich ein neues niederösterreichisches Jagdgesetz beschlossen, das die Genehmigung für Jagdgatter auf das Jahr 2029 befristet. Jagd auf Wild in umfriedeten Eigenjagden hatten in den vergangenen Jahren immer wieder Tierschutzaktivisten auf den Plan gerufen und heftige Skandale ausgelöst, unter anderem um den österreichischen Lobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly, aber auch um hochrangige Politiker und Jagdfunktionäre.
Die Jagd in Gattern soll in Niederösterreich in einigen Jahren nicht mehr möglich sein.
Foto: M. Stadtfeld
Seit Ende des letzten Jahres arbeitet die niederösterreichische Landesregierung daran, Jagdgatter zu verbieten. Ein erster Anlauf vor der Landtagswahl scheiterte. Nun wurde ein zweiter Gesetzentwurf entwickelt. Laut Prof. Dr. Klaus Hackländer von der Universität für Bodenkultur in Wien, der am Entwurf mitarbeitete, werden die umfriedeten Eigenjagden wie geplant auslaufen. „Eine mögliche Nachnutzungsform sollen Wildgehege darstellen, die der Wildhege und der Erholung, Forschung oder Schulung dienen“, so der Experte.
Die Schalenwildbestände müssten der Lebensraumtragfähigkeit angepasst und das Aussetzen von Wild zum Zwecke des Abschusses werde ebenso wenig erlaubt sein wie die ganzjährige Fütterung. Außerdem solle dort künftig eine schonende Wildstandsregulierung stattfinden: Unter anderem sollen Treibjagden mit Hunden verboten werden. „Insgesamt wird in den neuen Wildgehegen die Weidgerechtigkeit und damit der Tierschutz großgeschrieben“, so Prof. Hackländer. „Die umfriedete Eigenjagd als Jagdbordell ist damit in Niederösterreich Geschichte.“ vk