Eine Schülerin begegnete einem Wolf auf ihrem Schulweg. (Symbolbild: Dénes Paragi – stock.aobe.com)
Häufung von Rissen in Friesland und Wittmund.
Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat am Mittwoch, den 14. September, eine Genehmigung zum Abschuss eines Wolfes in den Landkreisen Friesland und Wittmund erteilt. Dies teilte das Umweltministerium in Hannover mit. Berichten zufolge kam es seit Juli vermehrt zu Wolfsrissen bei denen nachweislich schon 7 Rinder umkamen. In der Woche zuvor wurde zudem ein Wolf von einer friesischen Schülerin auf einem Acker an ihrem Schulweg gesichtet. Die Entscheidung wurde mit der zuständigen Jagdbehörde einvernehmlich gefällt.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine Ausnahmegenehmigung nach dem Naturschutzgesetz seien erfüllt, so das Ministerium. Die Entnahme sei strikt begrenzt und habe „keine nachteiligen Auswirkungen“ auf die Gesamtpopulation. „Der Wolf ist nicht nur in Niedersachsen in seinem Bestand nicht mehr bedroht. Das sage ich gerade auch an die Adresse derjenigen im Land, die sagen, wir würden mit unserem Vorgehen die Ausrottung des Wolfes billigend in Kauf nehmen“, berichtet Umweltminister Olaf Lies (SPD) in einem Schreiben. Er spricht von 44 Rudeln in Niedersachsen die mittlerweile 400 Tiere erreicht haben.
Der Naturschutzbund (NABU) meldete sich erneut kritisch zur artenschutztrechtlichen Verordnung. Man plädiere weiterhin für den Ausbau des Herdenschutzes, auch für Rinder. „[…] In Gegenden, in denen der Wolf länger präsent ist und in denen bereits seit längerem Herdenschutz betrieben wird, gehen die Risszahlen nachweislich zurück“, sagte der Landesvorsitzende Holger Buschmann in einer Mitteilung.
tjs