Die für den Wolf zuständige Generaldirektion Umwelt der EU-Kommission lässt offenbar Kompromissbereitschaft beim Thema Wolf erkennen und verweist außerdem auf Möglichkeiten der Mitgliedstaaten. Das geht aus einer Mitteilung von Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) hervor, der sich Anfang März mit dem Direktor der Generaldirektion Umwelt der EU-Kommission, Rosa Delgado, getroffen hatte.
Bei einem günstigen Erhaltungszustand sei die Population des Wolfes besser zu managen, sagt Olaf Lies. (Symbolbild)
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Lies: „Herr Delgado zeigte sich gegenüber unseren Herausforderungen, die die niedersächsische Kulturlandschaft mit der Weidetierhaltung auf den Deichen oder in der Lüneburger Heide mit sich bringt, interessiert und aufgeschlossen. Ich freue mich deshalb, dass die Generaldirektion sich vor Ort ein Bild über die Gegebenheiten machen möchte.“ Die EU-Kommission habe ein einheitliches Monitoring der Wolfspopulation zwischen Polen und Deutschland ausdrücklich begrüßt und dafür ihre Unterstützung zugesagt. Erfreulich sei zudem die Aussage, dass es den Nationalstaaten, also dem Bund, obliege, den Erhaltungszustand in selbst definierten Zeiträumen zu bestimmen. Um der dynamischen Populationsentwicklung gerecht zu werden, sei es demnach durchaus möglich, den Erhaltungszustand nicht nur alle sechs Jahre, sondern jährlich zu bestimmen.
Das Bundesumweltministerium hatte immer auf die EU-Richtlinien verwiesen, wenn es darum ging, genau dies zu ändern. Laut Lies basiere die Beurteilung des günstigen Erhaltungszustands auf zu alten Zahlen. Die Wolfspopulation entwickle sich viel dynamischer. Nach Feststellung des günstigen Erhaltungszustands sei es möglich, die Population besser zu managen und ein weiteres Anwachsen kontrolliert zu begrenzen. Auch wolle man aus allen 14 niedersächsischen Wolfsrudeln mindestens ein Stück fangen und besendern. mh