Für Unverständnis sorgen derzeit Flächenrodungen in der Gemeinde Drage im Landkreis Harburg. In der dortigen Elbmarsch war auf ehemaligen Kleiabbauflächen durch natürliche Sukzession ein vielfältiges Biotop aus Gebüsch, Flachwasser- und Schilfzonen entstanden.
Auf den ehemaligen Kleiabbauflächen hatte sich ein vielfältiges Feuchtbiotop gebildet, das nun bei den trockenen Verhältnissen des vergangene Sommers auf einen Schlag gerodet wird.
Foto: Privat/mh
Ausgerechnet für den Naturschutz wird dieses Gebiet auf Veranlassung des Landkreises nun gerodet. Die Rodung basiert auf einem Planfeststellungsbeschluss von 1997, nach dem die Flächen offen zu halten sind, wenn der Kleiabbau beendet ist. Damit sollen Wiesenvogelarten, wie Rotschenkel und Uferschnepfe, gefördert werden. Bei Ornithologen ist das Gebiet bereits jetzt ein Hotspot, denn viele seltene Arten seien bereits zurückgekehrt, wie Detlef Gumz von der Unteren Naturschutzbehörde gegenüber WILD UND HUND erklärte. Das mag auch an den rund 100 Hektar Marschwiesen liegen, die das Kleiabbaugebiet umgeben. Viele Drager Bürger sowie Bürgermeister Uwe Harden verstehen jedenfalls nicht, warum ein wertvolles Biotop, das vielen seltenen Arten Schutz bot, jetzt einfach gerodet wird. Laut Harden werde hier aufgrund eines 20 Jahre alten Beschlusses viel Steuergeld verschwendet. mh