Das Umweltministerium steht heftig in der Kritik, weil es immer noch nicht gelungen ist, den Leitrüden des Rodewalder Wolfsrudels zu erlegen. Bereits Ende Januar ist dieser vom zuständigen Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) zum Abschuss freigegeben worden, weil er auch vermeintlich wolfssichere Schutzvorrichtungen überwand und weiter Nutztiere riss.
Der Rodewalder Rüde entzieht sich weiterhin der Erlegung. (Symbolbild)
Foto: Jürgen Weber
Umweltminister Olaf Lies (SPD) versprach vor allem den betroffenen Weidetierhaltern, dass das Problem kurzfristig gelöst werde. Seitdem wurde die Abschusserlaubnis monatlich verlängert, zuletzt bis zum 30. Juni. Wer genau mit dieser Aufgabe befasst ist, teilt das Ministerium nicht mit, auch weil mit Angriffen militanter Wolfsschützer auf diese Personen gerechnet wird. In dem rund 600 Quadratkilometer großen Streifgebiet des Rodewalder Rudels in den Landkreisen Nienburg, Heidekreis und Region Hannover tummeln sich vor allem nachts vermeintliche Wolfsschützer, um die Erlegung des Wolfs zu verhindern. Zusätzlich hat ein „Freundeskreis freilebender Wölfe“ Klage gegen den NLWKN eingereicht, weil dieser nicht alle „rechtlich gebotenen Alternativmaßnahmen“ zum Abschuss ausgeschöpft habe. Wendelin Schmücker vom Förderverein der Deutschen Schafhaltung forderte dagegen ein „Betretungsverbot für Naturromantiker“ in dem Streifgebiet des Wolfes, damit dieser endlich erlegt werden könne. mh