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Petition gegen Öko-Jagd

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Der Landesjagdverband (LJV) Rheinland-Pfalz reagierte mit einer 16-seitigen, sehr detaillierten Stellungnahme auf den Entwurf der „ökologischen“ Jagdzeitenverordnung (vergl. WuH 7/2013).

Darin mokiert er, dass der Gesetzgeber mit der letzten Novellierung das Landesjagdgesetz im Juli 2010 Grundzüge seiner Vorstellungen im Umgang mit der Jagd festgelegt und begründet hat. Der vorliegende Entwurf würde diesem Leitbild nahezu gänzlich widersprechen. So setze er beispielsweise an vielen Stellen – unnötigerweise – auf staatliche Reglementierung und fast ausschließlich auf die Belange der Forst- und Agrarökonomie. Außerdem widerspreche er auf breiter Basis grundlegenden Erkenntnissen aus der Wildbiologie und dem Tierschutz sowie der zwischen der Obersten Jagdbehörde und LJV 2008 erarbeiteten und veröffentlichten Leitlinie für eine „verantwortungsvolle Bewirtschaftung des Rotwildes in Rheinland-Pfalz“. Die berechtigten Belange der Eigenverantwortung legitimer Jagdnutzung sowie der Erhaltung und der Hege von dem Lebensraum angepassten, gesunden, stabilen und nachhaltig nutzbaren Wildpopulationen würden weitestgehend missachtet. Der LJV hat eine Petition verfasst. Noch bis Mitte Mai können sich Jäger einer Petition gegen das Verordnungsvorhaben anschließen.
 
Wenig überraschend hingegen fiel die Pressemitteilung des Ökologischen Jagdverbandes (ÖJV) aus. Er begrüßt den Entwurf von Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken weitestgehend und hebt besonders die Synchronisation von Jagdzeiten und die Abkehr trophäenorientierter Abschussvorgaben hervor. Dadurch würden Jagdhemmnisse abgebaut und eine effektivere Jagd erlaubt.
 
In dem Verordnungsentwurf, der nicht mehr durchs Parlament muss, bekommt der Rehbock eine Jagdzeit bis Ende Januar, der Iltis eine Vollschonung und der Fuchs eine Schonzeit. Sauen hingegen haben ebenso wenig Schonzeit wie weibliches Rotwild und Kälber außerhalb der Rotwildbewirtschaftungsbezirke. Die Klassifizierung beim männlichen Wild erfolgt nur noch nach Altersklassen (keine Güteklassen).
 
Die Petition des LJV und Hintergrundinformationen sind auf der Seite www.prowild-rlp.de zu finden. Interessierte können die Petition unterstützen, indem sie sich an der Online-Petition beteiligen, dem LJV eine E-Mail senden (petition@ljv-rlp.de) oder die Unterschriftsliste auf der genannten Homepage downloaden und an folgende Adresse senden: Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V. Postfach 27 55453 Gensingen E-Mail: petition@ljv-rlp.de
sb


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