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Posthume Jagd auf Bruno

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Der italienische Umweltminister fordert von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel die Rückgabe des Braunbären.

Über acht Monate ist es jetzt her, dass Bruno auf der „Kümpflalm“ im Rotwandgebiet erlegt wurde. Er wanderte seinerzeit aus dem Trentino über Österreich nach Bayern ein. Der Kadaver lagert noch immer in einer Kühlkammer. Der italienische Umweltminister Alfonso Scanio lässt nichts unversucht, den toten Bären ins Land zurück zu holen.
 
Zuletzt suchte Scanio dafür die Unterstützung von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD). Aber Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) bleibt hart: Der Bär bleibt hier.
 
In einem Brief an Gabriel stellte Schnappauf jetzt klar: Für eine Überführung Brunos nach Italien gibt es keine rechtliche Grundlage. Das sehen die Italiener anders. Bruno sei Teil des italienischen Projekts zur Wiedereinführung des Braunbären in der „Brentagruppe“ und somit Eigentum des italienischen Staates, heißt es in einem Fax aus Rom.
 
Für Schnappauf dagegen ist die Rechtslage eindeutig: „Ein in der Wildnis geborenes Tier gehört dem Land, in dem es zu Tode kommt“, sagt Schnappauf-Sprecher Dr. Roland Eichhorn.
 
Was mit dem toten Bären geschieht, soll nach Eichhorns Worten jetzt „zeitnah“ entschieden werden. Einigkeit bestehe schon darüber, dass Bruno „der Öffentlichkeit zugänglich“ gemacht werde. Er wird präpariert und in einem Museum zur Schau gestellt. In welchem, will Eichhorn noch nicht sagen.
 
 
 
-dk-

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