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Raubbau vorerst verhindert

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Quasi in letzter Minute ist ein Raubbau an den landeseigenen Fichtenbeständen und damit eine massive Beeinträchtigung von Wild-Lebensräumen verhindert worden.

Vor dem Landgericht Münster haben sich der klageführende österreichische Holzkonzern Klausner und das Land am 3. Mai verständigt, dass das Säge-Unternehmen in den kommenden sechs Monaten 195.000 Festmeter Fichtenstammholz erhält. In dieser Zeit sollen abschließend künftige Lieferungen vereinbart werden.
Basierend auf einem Vertrag, der 2007 abgeschlossen worden war, nachdem der Orkan „Kyrill“ enorme Sturmschäden verursacht hatte, hatte Klausner zunächst auf die Lieferung von 500.000 Festmetern jährlich bis 2014 bestanden. Diese Vereinbarung kann das Land jedoch nicht einhalten. Deshalb fordert Klausner inzwischen Schadensersatz in Höhe von 120 Millionen Euro.
Experten befürchten bei einer drastischen Erhöhung der Einschlagsmengen eine Verletzung des vorgeschriebenen Prinzips der Nachhaltigkeit. Karsten Otte, Sprecher der Bezirkskonferenz Naturschutz Ostwestfalen-Lippe, sprach öffentlich von einem Kahlschlag in der Region. Denn ein Viertel des von Klausner geforderten Holzes solle dort geschlagen werden. Das sei eine „Brutalität, der wohl viele gefährdete Arten, etwa die Wildkatze, zum Opfer fallen“. 
chb

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