Ein Team aus französischen und deutschen Forschern hat untersucht, wie sich das Verhalten von Rehen durch den Einfluss von Luchsen und Menschen verändert. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass ausgeprägte Veränderungen in den Aktivitätsmustern von Rehen als Reaktion auf räumlich-zeitliche Risikoschwankungen eintreten.
Rehe weichen Menschen und Luchsen aktiv aus und verändern dabei ihren Aktivitätsrhythmus.
Foto: Markus Hölzel
Als Grundlage dienten ihnen elf Millionen Bewegungsaufzeichnungen von knapp 430 einzeln mit GPS überwachten Rehen, die in zwölf Populationen leben. Danach verringerten Rehe ihre Bewegungen bei Tageslicht um den Faktor 1,37, wenn die allgemeinen menschlichen Störungen, wie durch Siedlungen oder Straßenverkehr, gleichbleibend hoch waren. Die Bejagung verschärfte diesen Effekt: Während der Jagdsaison stellten Rehe den größten Teil ihrer Aktivität auf die Nacht und in geringerem Maße auf die Morgendämmerung um. In Regionen mit Luchsen jedoch zeigte sich ein anderes Aktivitätsmuster: In Anwesenheit ihres nachtaktiven Feinds blieben Rehe eher tagaktiv. mh