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Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg †

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Im Alter von 82 Jahren ist am Montag, 13. März, auf Schloss Berleburg überraschend Richard Prinz Sayn-Wittgenstein-Berleburg gestorben. Obwohl er nie nennenswerte herausragende Ämter im nationalen Jagdwesen hatte, war er doch in der öffentlichen Wahrnehmung einer der prominentesten deutschen Waidmänner.

Prinz Richard zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg ist am Montag, den 13. März verstorben (Symbolbild).
Foto: chb

Das Oberhaupt des Hauses Sayn-Wittgenstein war Mitglied des europäischen Hochadels, fühlte sich aber lodengewandet in seinen 13.000 Hektar großen Wäldern am Rothaarsteig sichtlich wohler als auf dem roten Teppich. Die Forstwirtschaft, Wald und Wild, seine Hunde und die Jagd waren die großen Leidenschaften des Fürsten. Echte körperliche Arbeit im Wald bezeichnete er einmal gegenüber der Presse als sein Hobby. Die Berleburgsche Rentkammer ist zugleich ein respektabler kommerzieller Jagdanbieter und bekannt für ihren Wildreichtum. Im Mittelpunkt steht dabei das Rotwild mit vielen Hirschen. Deren  Trophäenstärke wurde wiederholt auf eine extreme Fütterungspraxis zurückgeführt.

Dauerhaft verknüpft bleiben wird der Name von Prinz Richard mit der Wiederansiedlung von Wisenten im Rothaargebirge. Die ersten Wildrinder wurde im März 2010 freigelassen. Es gelang ihm, sowohl vor Ort als auch beim nordrhein-westfälischen Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) enorme Unterstützung für das Natur- und Artenschutzprojekt einzuwerben. Die Auswilderung blieb gleichwohl umstritten. Sauerländer Waldbauern zogen vor Gericht, wo die Auseinandersetzung bis heute andauert, weil die Wisente ihre Buchen schälen. chb


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