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Schlammschlacht in Berlin

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Nach dem Tod des LJV-Präsidenten Dr. Ulrich Grasser kam es im nur 810 Mitglieder starken Landesjagdverband Berlin zu einer Schlammschlacht um die Nachfolge.

Zur Wahl standen der ehemalige Vizepräsident Detlef Zacharias und die derzeitige Leiterin der LJV-Jagdschule Nathalie Bunke. Doch noch vor der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Landesverbandes versuchte eine Gruppe innerhalb des Verbandes Zacharias mit einem Disziplinarverfahren zu Fall zu bringen und Zweifel an der Integrität des Vizes bei den Mitgliedern zu nähren.
 
Besonders in Stellung brachte sich Bunke, Beisitzerin im Präsidium und Jungjägerausbilderin in dem Kleinverband. Noch bevor der Disziplinarausschuss den Fall eröffnete, schrieb sie zusammen mit einigen anderen aus dem Vorstand vorsorglich an den DJV-Präsidenten Hartwig Fischer, dass Zacharias den LJV wegen dieses Verfahrens nicht vertreten könne (Brief an den Präsidenten des Deutschen Jagdverbandes).
 
Einige der Unterzeichner nahmen ihre Unterschrift zurück, da sie sich von Bunke getäuscht fühlten. Bunke hatte mit der vermeintlichen Gewissheit der Stärke einer Gruppe im Hintergrund gehandelt, die sich innerhalb des LJV klammheimlich aus einem Netzwerk aus dem LJV-eigenen Jahresjagdschulkurs 2010/2011 entwickelt hatte und die sich ursprünglich IG Jungjäger nannte.
 
Aus IG Jungjäger wurde IG Jäger (IGJ). Darin sammeln sich – nach IGJ-eigenen Angaben – mehr als 300 Anhänger aus Verbandsmitgliedern des LJV Berlin und Brandenburg, sowie unorganisierte Jäger und Nichtjäger. Man bezeichnet sich selbst als „IGJ im LJV Berlin e. V.“. Es handle sich dabei um keinen Verein und habe daher keine Mitglieder, steht in einer Selbstdarstellung. Es wird lediglich eine E-Mail-Liste geführt, in die sich jeder eintragen kann, indem man seine E-Mail-Adresse an die IGJ Berlin sendet mit dem Hinweis, in den Rundmail-Verteiler aufgenommen zu werden. Ein Identitäts-Check findet nicht statt. Es ist und bleibt völlig intransparent, wer dort organisiert ist. Die IGJ handelt weitgehend unabhängig vom eigentlichen LJV und präsentiert sich mit starkem Selbstbewusstsein. 
 
Trotz aller Versuche scheiterte Bunke deutlich mit 68 zu 94 Stimmen, als sie gegen Zacharias zur Wahl antrat. Das Disziplinarverfahren gegen Zacharias wurde eingestellt. Bunke kündigte an, sich aus ihren Ämtern zurückzuziehen. Auch einige Mitstreiter aus dem Netzwerk IGJ haben den LJV inzwischen verlassen.
 
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