„Wolf neu denken – Wolf realistisch denken“ heißt ein Positionspapier, das die Landtagsfraktion der Freien Demokraten unter Federführung ihres agrarpolitischen Sprechers Oliver Kumbartzky kürzlich dem Landtag vorgelegt hat.
FDP-Fraktionssprecher Oliver Kumbartzky fordert ein neues Denken in Sachen Wolf für Schleswig-Holstein, klammert die konkrete Bejagung von Isegrim aber aus.
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Darin weist die FDP, die zusammen mit CDU und Grünen regiert, auf die „Probleme und Herausforderungen“ hin, die sich aus der weiteren Ausbreitung der Wölfe ergeben. In Schleswig-Holstein würden die ausschwärmenden Jungwölfe der Rudel aus Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Brandenburg und Nordjütland auf großflächiges Grünland und Deiche mit vielen Weidetieren treffen. Nahezu tägliche Risse würden das belegen. Die Rückkehr des Wolfes sei aus Sicht des Artenschutzes zu begrüßen, so die FDP, doch dürften darüber gesamtgesellschaftliche Ziele wie Hochwasser- und Küstenschutz, Weidewirtschaft, Tourismus und bäuerlich getragene Landwirtschaft „nicht der Rückkehr des Wolfes geopfert werden“.
Die FDP Schleswig-Holstein fordert daher eine Aufnahme des Wolfes als jagdbare Tierart in das Bundesjagdgesetz. Dadurch würde sich an dessen Schutzstatus zunächst zwar nichts ändern, doch mit der „Einbindung der Jägerschaft durch die Verpflichtung zur Hege und Pflege des Wolfes könnte deren jagdfachlicher Sachverstand beim Wolfsmanagement und insbesondere beim Wolfsmonitoring nutzbar gemacht werden“, so die FDP.
Zwar weist die Partei auf die Möglichkeit der Entnahme einzelner Wölfe hin, fordert dies aber nicht konkret. Als Maßnahmen für Schleswig-Holstein schiebt sie eine Liste nach, die ein einheitliches Monitoring, zunächst nach niedersächsischem Modell, eine laufend aktualisierte „Nutztierrissliste“ (wie in Niedersachsen), die Ausweisung weiterer Wolfsgebiete sowie vereinfachte und vollständige Schadenskompensation anführt. mh