Sowohl die Artenvielfalt als auch die Zahl der Individuen bei den Schmetterlingen sind in Deutschland rückläufig. Dies geht aus einem Statusbericht zum „Verschwinden der Schmetterlinge“ vom Biologen Prof. Dr. rer. nat. Josef H. Reichholf hervor.
Der starke Schmetterlings-Rückgang sollte ein Alarmsignal für ganz Deutschland sein.
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Bei den Schmetterlingen ist die Gruppe der Tagfalter besonders gut untersucht, von denen die Wiesenarten seit Mitte der 70er-Jahre um 73 Prozent zurückgegangen sind. Zudem stehen bei den Tagfaltern über 50 Prozent auf der Roten Liste Deutschlands. Laut Reichholf sollte der starke Schmetterlings-Rückgang ein Alarmsignal für ganz Deutschland sein, da sie Pflanzen bestäuben und eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel sowie Säugetiere darstellen. Es sei ein Problem, dass die Funktion von Schmetterlingen im gesamten Ökosystem häufig unterschätzt werde. Die landwirtschaftliche Nutzung spiele eine Schlüsselrolle bei dem Artenrückgang, so der Biologe. Dies zeige sich besonders bei den Schmetterlingsarten, die im Wald leben. Dort sei der Rückgang verglichen mit den Arten in der Feldflur weniger dramatisch. Reichholf fordert eine naturverträglichere Landwirtschaft mit weniger Maisanbau. Zudem müssten Lebensräume für Schmetterlinge in unseren Städten vermehrt etabliert werden. aml