Eine Panne mit einer Fangeinrichtung der kantonalen Wildbehörde von St. Gallen hatte zur Folge, dass ein Luchs am 8. April durch einen Wildhüter des Kantons Appenzell Ausserrhoden getötet werden musste. Das gab die Monitoring-Organisation Kora am 10. April bekannt.
In den Wäldern in der Schweiz wieder anzutreffen: der Luchs
Foto: Silvio Heidler
Ihr zufolge haben Bürger der Gemeinde Gais der Behörde am 8. April einen kranken Luchs gemeldet. Die ausgewachsene Katze hatte sich in einem Holzschuppen verkrochen und zeigte keinerlei Fluchtreaktion mehr. Sie war stark abgekommen und hatte an der linken vorderen Prante eine Verletzung und Reste einer Fangschlinge.
Wie sich herausstellte, war der Luchs Mitte März bei einem Fangversuch der St. Gallener Jagdbehörde für die Umsiedlung in den Pfälzerwald entkommen, nachdem die Fangeinrichtung wegen eines Konstruktionsfehlers nicht zuverlässig funktionierte. Wie Dr. Dominik Thiel von der Jagdbehörde St. Gallen mitteilte, hatte sich die Fußschlinge vom Rest der Fangeinrichtung gelöst. Trotz intensiver Nachsuchen mit spezialisierten Hunden konnte das St. Gallener Team den Luchs nicht mehr aufspüren. „Alle Beteiligten haben dieses Ereignis natürlich mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen“, so Thiel. „Als Sofortmaßnahme wurde sämtliches Fangmaterial zurückgenommen und überprüft.“
Aufgrund der Verletzung konnte die Katze offenbar keine Beute mehr schlagen. Ihr Kadaver wird am Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin FIWI in Bern pathologisch untersucht, weitere Ermittlungen der Polizei laufen. Die Schweiz beteiligt sich seit 2013 an Luchs-Wiederansiedlungsprojekten in Italien, Österreich und Deutschland.vk