Das Forscherteam um Severin Hauenstein von der Abteilung für Biometrie und Umweltsystemanalyse der Universität Freiburg hat festgestellt, dass eine natürliche Wiederansiedlung der Steinkäuze (Athene noctua) in der Nordschweiz grundsätzlich möglich ist.
Der Steinkauz war in der Antike das Sinnbild der Weisheit und das Wappentier Athens: Jetzt könnte er in die Schweiz zurückkehren.
Foto: Adolf Schilling
Die Besätze im Südwesten Deutschlands sind stabil, teilweise steigen die Zahlen sogar. In der benachbarten Nordschweiz haben sich dagegen immer noch keine Populationen etabliert, obwohl die Bedingungen geeignet erscheinen. Aufgrund der intensiven Landwirtschaft und des zunehmenden Lebensraumverlusts ist der Steinkauz dort nahezu ausgestorben.
Mittels Computersimulationen konnte das Team beurteilen, dass Exemplare aus den aktuell expandierenden Steinkauz-Populationen in Süddeutschland prinzipiell in der Lage sind, in geeignete Lebensräume in der Nordschweiz einzuwandern. Um die Ausbreitungsmuster vorherzusagen, hat Hauenstein gemeinsam mit der Schweizerischen Vogelwarte in Sempach, dem Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung Halle-Jena-Leipzig, dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung sowie der Uni Regensburg ein auf Telemetriedaten juveniler Käuze basiertes Computermodell entwickelt.
Unter anderem konnten die Forscher so auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern nachweisen – weibliche Jungkäuze fliegen geradliniger und gehen eher auf Wanderschaft, während sich männliche tendenziell durch längere Rastperioden und stärkere Lebensraumtreue auszeichnen.
tht