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Tierhalter fordern Schutz – auch für Schafe, Rinder und Pferde

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Dass Wolfsmanagement auch Herdenschutz bedeutet, riefen die Vertreter von Landvolk, Weiderinderhalter, Schafzüchter, Pferde- und Gehegewildhalter am 9. Mai mit einer Petition dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) ins Gedächtnis.

Wolf Schaf
Immerhin die Petition nahm Ministerpräsident Stephan Weil (SPD, 4. v. l.) entgegen. An den zuständigen grünen Umweltmister Stefan Wenzel mochten sich die Tierhalter offensichtlich nicht wenden.Foto: Landvolk/mh
Mit einem Sechs-Punkte-Plan verlangen die Tierhalter ein tragfähiges Konzept zum Umgang mit dem Wolf in Niedersachsen. So soll sich die Landesregierung gegenüber Bund und EU für eine Lockerung des Schutzstatus für den Wolf einsetzen. Außerdem mahnen sie zu mehr Sachlichkeit, denn eine wolfssichere Haltung, wie sie von der Landesregierung propagiert werde, sei nach den Erfahrungen der Weidetierhalter auf besonderen Flächen und Deichen rechtlich oder aufgrund der natürlichen Gegebenheiten nicht möglich.
Die Weidetierhalter fordern außerdem eine weitergehende Entschädigung von Wolfsschäden als bisher. Die Betroffenen fühlen sich von der Politik allein gelassen und fordern die Einrichtung einer Unterstützungs- und Beratungsstelle. Artenschutz dürfe nicht um jeden Preis betrieben werden und zu Lasten der Weidetierhalter gehen, hieß es.
Ministerpräsident Weil äußerte sein Verständnis, wies aber auf den hohen Schutzstatus des Wolfes und auf die daher eingeschränkten Möglichkeiten des Landes hin. Dass er sich für eine Herabstufung des Schutzstatus einsetzen werde, ließ Weil nicht erkennen und verwies stattdessen auf die Entschädigungsregelungen der EU sowie das besondere Augenmerk der Landesregierung auf verhaltensauffällige Wölfe.
In Niedersachsen werden rund 2,7 Millionen Rinder, 230 000 Schafe, 190 000 Pferde sowie vornehmlich Damwild in 900 Gehegen gehalten. Die Weidetierhalter mahnen einen höheren Schutzgedanken gegenüber ihren Tieren an. Gemäß aktueller Umfrageergebnisse will ein Drittel der Schafhalter bereits aufgeben.
„Ein Mehr aus zusätzlicher Arbeit und finanziellen Aufwendungen gefährdet die traditionelle Weidetierhaltung stark“, erklärt Joachim Rehse, Vorsitzender des Landesschafzuchtverbandes Niedersachsen. Gegenüber WILD UND HUND gab Rehse zu bedenken, dass eine weitere Ausbreitung des Wolfs und ein weiterer Rückgang der Schafhaltung die Erhaltung extensiv genutzter Flächen und die dort sehr hohe Biodiversität bei Flora und Fauna gefährde. Gleichzeitig gehe die Verbreitung alter Haustierrassen weiter zurück, und die naturnahe Erzeugung hochwertiger Lebensmittel leide stark. Auch die Beweidung der Deiche durch die Schafe – sie tragen dadurch zur Befestigung und besseren Kontrollierbarkeit dieser Sicherheitsbauwerke bei – werde problematisch.
 
mh

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