Im Gemeindegebiet von Sellrain im Bezirk Innsbruck Land hat ein Pilzsucher ein verendetes wolfsähnliches Tier ohne Haupt gefunden. Das meldete die Landesregierung Tirol am 31. Juli auf ihrer Internetseite.
Ein Pilzsammler fand den vermutlichen Wolf ohne Haupt im Gemeindegebiet von Sellrain.
Foto: Polizei Tirol/vk
Laut Amtstierarzt handele es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Wolf, so die Behörde. Untersuchungen ergaben, dass der Kadaver schon zwei oder drei Tage dort gelegen haben musste. DNA-Untersuchungen laufen jetzt am Forschungsinstitut für Wildtierkunde an der Veterinärmedizinischen Universität Wien (FiWi), der Kadaver hingegen wurde zur Österreichischen Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) nach Innsbruck gebracht. Die Obduktion ergab, dass der Grauhund eine schwere Schussverletzung im Bauchraum hatte, die aber wohl nicht unmittelbar zum Verenden führte. Die Sicherheitsbehörde, das Land Tirol und die Bezirkshauptmannschaft Innsbruck arbeiten bei den Ermittlungen zusammen, konkret geht es um Eingriff in fremdes Jagdrecht, Tötung einer besonders geschützten Art, Verstöße gegen das Bundestierschutz- und –naturschutzgesetz sowie andere Bestimmungen.
Im Sellraintal war es in den vergangenen Wochen zu zahlreichen Schafsrissen gekommen, erst jüngst wurden neue gemeldet. Ob dieser Wolf daran beteiligt war, sollen ebenfalls DNA-Untersuchungen am FiWi Wien zeigen. In Tirol zählt der Wolf zu den jagdbaren Arten. Die Bezirkslandwirtschaftskammer hatte nach den Schafrissen einen Antrag auf Abschuss nach dem Landesjagdgesetz gestellt (WuH berichtete), dem aber laut einer Information der Landesregierung vom 29. Juli nicht gefolgt wird. Noch offen ist hingegen, ob ein Team zu Narkotisierung und Fang losgeschickt wird. vk