In Brandenburg an der Havel (Brandenburg) hat ein 73-Jähriger am Samstag seinen 51-jährigen Bekannten auf der Jagd erschossen, weil er ihn offensichtlich für ein Stück Schwarzwild hielt. Doch der Unglücksschütze war kein Jäger.
Einem Bericht der Märkischen Allgemeinen Zeitung zufolge waren die Männer am späten Samstagabend gemeinsam zur Jagd gegangen. Nach einem erfolgreichen Schuss auf ein Stück Schwarzwild kam es dann zur tödlichen Verwechslung. Der jüngere der beiden Männer holte das Auto und begab sich anschließend zum erlegten Tier. Der Ältere vermutete im Mondschein ein weiteres Stück Schwarzwild und schoss erneut. Er verletzte seinen Bekannten dabei schwer. Ein herbeigerufener Notarzt konnte lediglich den Tod feststellen.
Nach derzeitigem Kenntnisstand waren weder der Unglücksschütze noch das Opfer im Besitz eines Jagdscheins. Der 73-jährige hatte jedoch als Sportschütze Zugang zu Schusswaffen.
„Wer die Jagd ausübt, muss im Besitz eines gültigen Jagdscheins sein“, sagt Georg Baumann, Geschäftsführer des Landesjagdverbandes Brandenburg und weiter: „Andernfalls begeht er eine Straftat nach dem Waffengesetz, da er eine Waffe ohne behördliche Erlaubnis führt.“ Wie Baumann betont, steht die Sicherheit stets an oberster Stelle. „Dank strenger Auflagen und guter Ausbildung ist das Jagen vergleichsweise sehr sicher.“
Nach Recherchen des Deutschen Jagdverbands ist von insgesamt 13 tödlichen Unfällen mit Schusswaffen in Deutschland im Jahr 2011 lediglich einer auf die Jagd zurückzuführen. Und dass bei etwa 6,4 Millionen legalen und geschätzten 20 bis 40 Millionen illegalen Waffen.
PM/fh