In Vorarlberg wurde im Januar die private Stiftung „Gamsfreiheit“ öffentlich vorgestellt. Vorstand ist Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg aus Bayern, dessen Familie seit Generationen ein großes Bergjagdrevier im Großen Walsertal bewirtschaftet.
Die Gamspopulation zu ermitteln ist ein Hauptanliegen der neuen Stiftung.
Foto: Michael Breuer
Er wird unter anderem flankiert von Dr. Christof Germann und Dr. Tobias Gisinger von der Vorarlberger Jägerschaft. Die Stiftung hat bereits ein erstes wissenschaftliches Projekt begonnen. Darin soll geklärt werden, „wie es um die Gamspopulationen im Land steht, welche Lebensräume das Gamswild im Sommer und Winter zur Verfügung hat, und mit welchen Störungen es regelmäßig konfrontiert wird“, heißt es im PR-Text. Ziel sei ein wildökologisches Raumkonzept für die Gams, wie es bereits beim Rotwild bestehe. Die Vorarlberger Jägerschaft teilte mit, dass im Jagdjahr 2018/19 rund 1 100 Gämsen erlegt wurden – der vorgeschriebene Mindestabschuss lag nur bei 530. Rund 30 % der Stücke seien über den Plan hinaus als sogenanntes „Schadwild“ in den Schutzwaldzonen erlegt worden. Der Jägerschaft macht vor allem der hohe Anteil an Böcken in der Jugend- und Mittelklasse Sorge. Sie befürchtet einen Zusammenbruch der Alters- und Sozialstrukturen. Laut der Stiftung Gamsfreiheit liegt ein Problem darin, dass Freizeitnutzer das Wild aus den Hochlagen in die tiefer gelegenen Waldzonen treiben, wo es aus Waldschutzgründen erlegt werden muss. Erste Ergebnisse ihres Projekts erwartet sie schon im März. vk