Die Wälder leiden unter dem Klimawandel, und um klimastabile Mischwälder zu erhalten, sollen die Wildbestände reduziert werden. Das ist die einhellige Forderung der Forst- und Umweltverbände und wurde mehrfach auf dem Waldgipfel des Bundeslandwirtschaftsministeriums am 25. September in Berlin formuliert.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner will das Bundesjagdgesetz für eine zielgerichtete Reduktion des Schalenwildes anpassen.
Foto: Markus Hölzel
Ministerin Julia Klöckner (CDU) kündigte an, das Bundesjagdgesetz anzupassen, „um eine stringentere und zielgerichtete Jagd des Schalenwildes zu ermöglichen“. Und die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Beate Jessel, forderte „Wald vor Wild“, wie es auch in den „Leitlinien für die Wiederbewaldung in Deutschland“ des Bundesumweltministeriums zu finden ist. Unter anderem soll es Schonzeitaufhebungen geben.
Gundolf Bartmann, Vizepräsident des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz und selbst Forstamtsleiter, der für den Deutschen Jagdverband in Berlin sprach, will das Thema differenzierter angehen. „Gegenseitige Schuldzuweisungen helfen niemanden“, sagte Bartmann und appellierte, sich zwischen Förstern und Jägern besser auszutauschen, um „waldverträgliches Jagen und wildverträgliches Wirtschaften“ zu praktizieren. „Vollzug ist das Thema“, sagte Bartmann zum Thema Jagdgesetzgebung. Die bestehenden Regelungen würden voll ausreichen. mh