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Quantensprünge im Blick

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Wenn man bedenkt, welche technischen Quantensprünge die Optik-Hersteller in den letzten Jahren gemacht haben, dann hält man eine Steigerung in vielen Bereichen für unmöglich. Und dennoch war die Innovationsfreude der Unternehmen ungebrochen.

 

Video-, Digital-Kamera und Fernglas in einem: Bushnells „Instant Replay“. Der US-Hersteller wird in Deutschland durch JASPO vertreten

Von Arndt Bünting

Eine Flut von Nachtsichtgeräten vornehmlich aus dem Osten und den USA überschwemmen den Markt. AKAH hatte mehrere Varianten vom monokularen „Leopard“ (239 Euro) bis zum binokularen „Nightshadow“ (1 459 Euro) von American Technologies Network Corporation im Angebot.

Bushnell zeigte eine Kombination aus Fernglas, Digital- und Video-Kamera. Die „Instant Replay“ besitzt eine achtfache Vergrößerung und kann fünf Video-Clips bis zu jeweils 30 Sekunden aufnehmen oder bis zu 150 Digitalbilder speichern (599 Euro).

Docter bietet mit dem „Doctertipcontrol“ ein 1,5–6×42 mit Tagesleuchtabsehen an. Der Leuchtpunkt liegt in der zweiten Bildebene und bleibt damit konstant, egal, welche Vergrößerung eingestellt wird. Ein Tipptaster aktiviert den Leuchtpunkt, und eine „Memoryfunktion“ speichert den zuletzt eingestellten Helligkeitswert des Leuchtpunktes (ab 1 090 Euro).

Mit „klein, stark und schwarz“ macht Gerhardt für seine „Nickel Compact“-Zielfernrohre Werbung. Laut Hersteller sind sie die kürzesten Modelle auf dem Markt mit „Absehenbeleuchtung auf Daumendruck“. Das 3–12×56 zum Beispiel ist nur 33,7 Zentimeter lang (ab 1 616 Euro).

Neue Wege

Die digitale Universallösung in der Beleuchtungstechnologie hatte Kahles im Messegepäck: „Helia CSX“ nennen die Österreicher ihre Variante eines Leuchtabsehens, die für den Einsatz bei Tag und Nacht dimmbar ist. Die Beleuchtungsstärke lässt sich voreinstellen und wird dann über kurzes, lautloses Antippen vor dem Schuss aktiviert. Erhältlich ist „CSX“ in den Modellen 1,5–6×42, 2,5–10×50 sowie in einer Drückjagdvariante 1,1–4×24. (Helia CSX 2,5–10×50: 1 649 Euro). Neben den Zielfernrohren überarbeiteten die Österreicher die Ferngläser 8×32, 8×42 und 10×42, die jetzt auch in „lodengrün“ angeboten werden.

Den Messehammer im Bereich Optik präsentierte Leica: Das „Geovid BRF“, ein kompaktes Fernglas in bekannter Leica-Qualität mit einem integrierten Entfernungsmesser bei einem Gewicht von nur 900 Gramm. Der Entfernungsmesser lässt sich bis 1 200 Meter einsetzen. Zwei Modelle mit den Kenndaten 8×42 und 10×42 sind erhältlich (1 600 bzw. 1 650 Euro).

Leupold hatte wieder einen ganzen Schwung an Messeneuheiten dabei. Besonders interessant ist die „VX-III“-Zielfernrohrserie, die die Nachfolge der Vari X-III-Modelle antritt. Bekanntlich zählen die Vari-X-III-Modelle zu den robustesten und kompaktesten Zielfernrohren auf dem Markt. Bei der Nachfolgeserie wurde die „Multicoat 4“-Vergütung durch das so genannte „Index Matched Lens System“ ersetzt, das laut Leupold je nach Modell bis zu 98 Prozent Transmission erlauben soll. Leupold kündigte auf der Messe die Veröffentlichung eines Transmissions-Tests an, den ein unabhängiges Institut durchführte. Die VX-III-Modelle sind mit verschiedenen Kenndaten und mit oder ohne beleuchtetes Absehen erhältlich.

Um das Innere von Ferngläsern besser vor Beschlag, Korrosion und Alterung zu schützen, geht Minox neue Wege: Statt Stickstoff füllen die Wetzlarer ihre Ferngläser mit dem Edelgas Argon. Das geht im Gegensatz zu dem bisher verwendeten Stickstoff praktisch keine chemischen Verbindungen ein und neigt durch die größeren Moleküle nicht so zum diffundieren wie Stickstoff, so Minox. Dadurch bleibt das Edelgas länger im Fernglasinneren, mit den oben genannten Vorteilen. Neben neuen Fernglas-Modellen präsentierte der innovative Hersteller eines der kleinsten Nachtsichtgeräte der Welt. Mit zweifacher Vergrößerung und einem Gewicht von nur 180 Gramm (Maße: 33x41x107 Millimeter) passt das „Minox NV mini“ in jede Westentasche (399 Euro).

Ihr jüngstes und kleinstes Zenith-Zielfernrohr hatte Schmidt & Bender dabei. Das 1,1–4×24 Zenith – mit oder ohne „Flash Dot“-Leuchtabsehen – hat gegenüber dem Vorgängermodell ein um vier Meter größeres Gesichtsfeld von insgesamt 36 Metern auf 100 Meter. Erreicht wurde das durch die geringfügige Vergrößerungsanpassung im Vergleich zum Vorgängermodell von 1,25 auf 1,1. Die S & B-Konstrukteure erhöhten zudem den Objektivdurchmesser von 20 auf 24 Millimeter, wodurch sich im Zusammenspiel mit der Mehrschichtvergütung ein helleres Bild ergibt (ab 1 011 Euro).

Hochwertige Optik kombiniert mit präziser Messtechnik zeigte Swarovski bei dem neuen Enfernungsmesser „Laser Guide 8×30“. Der monokulare Entfernungsmesser basiert auf der SLC Fernglasserie und ist mit der patentierten „Swarobright“-Vergütung für hohe Farbtreue und geringe Lichtverluste ausgestattet. Gemessen werden kann bis zu 1 500 Meter bei fixen Zielen, bei beweglichen Zielen hat man die Option, einen „Scan-Modus“ einzuschalten, wobei dann bewegliche Ziele bis 1 000 Meter angepeilt werden können (um 890 Euro, lieferbar ab Oktober 2004).

Zeiss feierte ein Jubiläum: Vor 100 Jahren kam das erste Zeiss Zielfernrohr für die Jagd auf den Markt. Das Prismenzielfernrohr „Modell I“ hatte eine zweifache Vergrößerung bei einem Sehfeld von 21,8 Meter auf 100 Meter – damals sicher bahnbrechende Werte. Die Zeiss-Neuheiten für dieses Jahr hatten wir schon in WuH 5/2004, Seite 56, vorgestellt.

Antippen genügt: Um den Leuchtpunkt zu aktivieren, muss beim Doctertipcontrol nur auf den Knopf gedrückt werden

 

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