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„Wolfsberater allein reichen nicht“

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Das Landvolk Niedersachsen sorgt sich wegen der Rückkehr des Wolfes. Dies teilte der Verband am 5. Februar mit. Kritisch sieht man dort vor allem die Willkür; mit der ganze Landstriche plötzlich zu „Wolfsgebieten“ erklärt werden.

In seiner Stellungnahme zur „Förderrichtlinie Wolf“ des Landes Niedersachsen, die derzeit erarbeitet wird, erwarte der Verband eine echte Bürgerbeteiligung, um die örtlich betroffene Bevölkerung sowie einzelne Berufsgruppen mit einzubeziehen. Die bisher vom Land eingesetzten „Wolfsberater“ könnten diesen demokratischen Entscheidungsprozess nicht ersetzen, hieß es.
Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) hatte in einer Antwort auf eine mündliche Anfrage im Landtag am 24. Januar mitgeteilt, dass das Netz der Wolfsberater auch auf die Gebiete ausgedehnt werden solle, in denen es noch keine Wölfe gebe. Um das so genannte „Wolfsmanagement“ zu gewährleisten, werde das niedersächsische Wolfskonzept bis Ende 2014 fortgeschrieben. Das Landvolk kritisiert aber, dass unter den gegenwärtigen Bedingungen ein Management des Wolfes gar nicht möglich sei, da die Betroffenen vor Ort zu wenig eingebunden würden.
Ganz konkret befürchtet der Verband das Aus der Weidehaltung. Tierhalter könnten weder unter wirtschaftlichen Prämissen noch mit Blick auf Aspekte des Natur- und Landschaftsschutzes die Weidehaltung derart sicher gestalten, dass ihre Tiere vor Übergriffen des Wolfes geschützt seien. Zugleich fordert das Landvolk einen gesetzlichen Rechtsanspruch jeden Tierhalters auf Regulierung der durch Wölfe verursachten Schäden, aber auch aller Kosten, die Tierhaltern zur Vermeidung von Übergriffen oder in deren Folge entstehen. Die Schadensregulierung dürfe nach EU-Recht nicht als wettbewerbsrelevante Zahlung eingestuft werden, da sie dann auf andere Beihilfen angerechnet würde. Die vom Land vorgeschlagene Kostenbeteiligung an Schutzmaßnahmen gegen Wölfe in Form spezieller Einzäunungen bezeichnet das Landvolk als „sehr bürokratisch“ und schlägt eine Finanzierung auf Grund fester Beträge vor.
Grundsätzlich zieht es das Landvolk in Zweifel, ob die heutige Kulturlandschaft noch geeignete Lebensräume für eine allgemein akzeptierte Koexistenz von Mensch und Wolf biete. Immerhin weise das Land heute eine intensive Nutzung und Besiedlung auf. Der Lebensraum habe sich im Verhältnis zu den Zeiten geändert, als es noch stabile Wolfspopulationen in Deutschland gegeben habe.
 
mh
 

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