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Zwei Herzen…

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… schlagen derzeit in meiner Brust. Auf der einen Seite bin ich eine absolute Verfechterin der Öffentlichkeitsarbeit. Denn nichts geht über eine ehrliche Kommunikation. Auf der anderen Seite bin ich momentan nicht sehr glücklich über die Pressemitteilungen aus der Jägerschaft, die über den Ticker laufen.

Silke Boehm
Ich habe die Befürchtung, dass die Botschaften bei der Bevölkerung nicht ankommen, weil diese eine andere Sprache spricht. Wenn in den Pressemitteilungen von „sogenannten“ Tier- und Naturschutzverbänden gesprochen wird, oder gar von „Gutmenschen“, weiß der nicht jagende Leser vermutlich nicht, was gemeint ist und ist eher verwirrt als aufgeklärt. Dieses Vokabular kann meines Erachtens in Schriften verwendet werden, die sich an die Jägerschaft wenden, nicht aber in Schreiben an die Medien, die die Informationen ihrerseits an fachfremdes Publikum weitergeben sollen. Wenn das deren Redakteure überhaupt tun und nicht von der Wortwahl von vornherein abgeschreckt sind.
Und noch eines ist mir aufgefallen: Wann immer ich Presseberichte über die Jagd lese, sei es über Hege, Naturschutz und all die anderen für die Gesellschaft positiven Handlungen im Wald und auf dem Feld, wird in den meisten folgender Eindruck vermittelt: Wenn wir diese Arbeiten schon tun, müssen wir auch belohnt werden. Und diese Belohnung liegt in der Erlegung der Arten, die wir hegen. Da liest sich auch die Umschreibung „ernten“ nicht besser.
Ich bin der Meinung, dass wir das Waidwerk als Einheit, quasi wie in der Mengenlehre, betrachten müssen. Wir haben einzelne Bereiche, die sich teilweise oder ganz überschneiden – Schnittmengen und Teilmengen. Und dazu gehört auch der Schuss. Er findet sich nicht außerhalb in der Restmenge, sondern mittenmang.
Ich möchte fort von dem falschen Bild, dass wir mit unserer Arbeit Fleißkärtchen sammeln müssen, um mit der Erlegung honoriert zu werden. Das Beispiel Fledermausnistkästen fällt mir dazu ein. Niemand hängt sie auf, in der Hoffnung, Fledermäuse würden irgendwann ins Jagdrecht aufgenommen und bekämen Jagdzeiten.
Deshalb plädiere ich dafür, in der Öffentlichkeit zwar selbstbewusst und selbstverständlich mit der Erlegung umzugehen, sie aber nicht als Belohnung für unser Engagement zu sehen.
Silke Böhm
Redakteurin

 

 


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