Monate nach Abschluss der entsprechenden Studie haben die Deutsche Wildtierstiftung und der CIC am 21. Dezember 2021 die Ergebnisse einer Gams-Losungs-Genotypisierung in der Kürnach und Adelegg bekannt gegeben.
Demnach konnten die beauftragten Wissenschaftler mit der Fang-Wiederfang-Methode im November 2020 auf 166 Kilometern Transekten nur 18 Individuen der Wildart nachweisen. Auf Basis einer Modellrechnung schätzten sie den Bestand auf zwischen 19 und 51 Individuen. Sie wiesen aber darauf hin, dass der Datensatz so gering sei, dass er wenig verlässlich interpretiert werden könne. Für die Auftraggeber Deutsche Wildtierstiftung und CIC „widerlegen die Untersuchungen nicht die Befürchtung, dass der geplante Abschuss im Kürnacher Wald, also auf der bayerischen Seite der Adelegg, den günstigen Erhaltungszustand der Art gefährdet“.
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Der Abschussplan lag ursprünglich bei 15 Stück. Nachdem die Studienergebnisse länger auf sich warten ließen als erwartet, hatte der Verein „Wildes Bayern“ Klage gegen den Plan erhoben. Das Landratsamt setzte ihn daraufhin aus, und es wurden im Winter 2021/22 gar keine Gämsen in der Kürnach geschossen. Wildtierstiftung und CIC forderten für die Gams im ganzen Alpenraum „die hoheitliche Etablierung eines geeigneten und transparenten Monitorings, wie es die FFH-Richtlinie im Fall der Nutzung einer Anhang-V-Art vorsieht.“ Der Bayerische Jagdverband, der ursprünglich zu den Auftraggebern der Studie gehörte, hat ihre Veröffentlichung nicht unterzeichnet.
vk