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Blatten mit dem Buchenblatt

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BOCKJAGD
Die Natur bietet ein kostenloses und fast überall zu findendes Lockjagdinstrument, das bei vielen in Vergessenheit geraten ist. Dr. Bartel Klein zeigt, was man beachten muss, um ihm die richtigen Töne zu entlocken.

Es gibt viele Möglichkeiten, Böcke zum Zustehen zu bewegen. Insbesondere klappt das mit dem Fiep- und Sprengfieplaut sowie dem Angstgeschrei. Den Fieplaut verstanden
früher viele Jäger auch mit den Lippen oder der Hand nachzuahmen, den Sprengfieplaut wie auch das Geschrei mithilfe von Buchen- oder anderen glattrandigen Blättern. Manchen
geübten Jägern gelang das auch mit einem dünnen Stückchen Baumrinde, einem Grashalm, einem Stück Papier oder einem Geldschein. Mit dem Buchenblatt lassen sich Böcke sehr gut zum Springen bringen. Es kann mit der Klangqualität von Instrumenten
aus Kunststoff oder anderen künstlichen Materialien beziehungsweise mit deren Schwingblättchen locker mithalten. Das bestätigt jeder gehörempfindsame Jäger, wenn er
den Klang der Laute von den verschiedenen Blattinstrumenten mit dem eines Buchenblattes vergleicht. Deshalb verwundert es nicht, dass einst zahlreiche bekannte Jäger auf das Blatten mit dem Buchenblatt schwörten. So waren zum Beispiel Cramer-Klett und der Rehwild-Altmeister Raesfeld überzeugte Verfechter des Buchenblattes.
Aber die ehemals große Zahl der mit dem Buchenblatt lockenden Jäger hat in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen. Das liegt daran, dass mehr Übungsaufwand betrieben
werden muss als mit anderen Blattinstrumenten. Junge Jäger kennen die Methode teilweise gar nicht mehr. Dabei ist das Buchenblatt nahezu überall kostenlos zu haben und
kann auch aushelfen, wenn das Blattinstrument zu Hause liegen geblieben ist.

Wie funktionierts?
1. Auswahl der Blätter
Sie dürfen nicht zu ledrig sein und keinen gewellten Rand haben, also keine Sonnenblätter sein. Am besten sind Blätter aus dem Halbschatten oder Schatten. Die haben einen glatten,
mit feinen Härchen versehenen Rand. Eher runde erleichtern gegenüber länglichen, das Blatt in Schwingung zu versetzen und so Töne zu erzeugen. Da gepflückte Blätter schnell austrocknen und dann leicht einreißen, sollten Sie sie regelmäßig ersetzen oder in einer mit einem feuchten Papiertaschentuch ausgelegten Schachtel aufbewahren. Neben denen der Buche eignen sich auch andere glattrandige Blätter, etwa von Flieder, Faulbaum oder Heckenkirsche.
2. Vorgehen
Das Blatt wird jeweils mit Daumen und Zeigefinger fixiert und gespannt, jedoch nicht zu stark. Der Abstand von Daumen zu Daumen sollte dabei circa zwei Zentimeter betragen.
Etwa bei einem Drittel von der Blatt-Oberkante wird es auf die Unterlippe, mit der oberen Blatthälfte an die innere Oberlippe gelegt, wobei der obere Blattrand leicht mit der Oberlippe nach außen weggebogen wird. Dann wird behutsam ein Luftstoß gesetzt.


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