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Wilderei im Museum

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Ein Rhinozeros wurde im Bonner Museum Koenig um sein Horn erleichtert.

Nashorn
Die Trophäe des Nashorns wird in der traditionellen chinesischen Medizin als Heilmittel eingesetzt. Foto: H. Niesters
Erneut kam es zu einem Rhinozeros-Horn-Diebstahl in einem Museum. Diesmal traf es das Bonner Forschungsmuseum Koenig, dessen Ausstellung nun kurzzeitig um ein Rhinozeros ärmer sein wird.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag schlugen bislang unbekannte Täter ein circa 30 x 30 Zentimeter großes Loch in eine Glasscheibe an der Rückseite des Museums und gelangten so in das Gebäude. Dort sägten sie das Horn eines Nashorn-Präparates ab und verschwanden spurlos.
Wenig lukrativ und noch weniger gesundheitsfördernd ist jedoch die jüngste Beute. Es handelt sich bei dem Bonner Horn um eine künstliche Nachbildung.
In den vergangenen zwei Jahren ist es vermehrt zu Diebstählen von Nashorntrophäen in Museen gekommen. Auslöser dafür scheint eine höhere Nachfrage nach dem Horn des Rhinozeros auf dem Schwarzmarkt zu sein. In der traditionellen chinesischen Medizin wird das Pulver, welches wie menschliche Fingernägel oder Haare in erster Linie aus Keratin besteht, zur Steigerung der Potenz sowie als Mittel gegen Fieber, Epilepsie und Krebs eingesetzt. Der Preis pro Kilo wird auf rund 50 000 Euro geschätzt. Im Zuge der Einbruchsserien gingen die Museen vermehrt dazu über, Gipspräparate auszustellen.
Das Museum König bestätigte den Vorfall, nahm allerdings keine weitere Stellung dazu.
Sachdienliche Hinweise zum Einbruch in Bonn nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 0228 – 15-0 entgegen.
 
PM Polizei/ dmk
 
 
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