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Geschichtlicher Rückblick:

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1960er Jahre
Seit den 60er-Jahren ging die Zahl der Betriebe in Deutschland von 1,6 Millionen um 80 Prozent auf heute rund 320 000 zurück. Die verbleibenden wurden immer größer und leistungsfähiger. Aufgrund der abgeschotteten Binnenmärkte und einer Intervention ohne Mengenbeschränkung häuften sich in der EU gewaltige Überschüsse an. Auch die Produktionsbegrenzung (Quoten für Milch, Zucker, Stärke) führte nicht zur notwendigen Entlastung, Interventionseinschränkungen und subventionierter Absatz in Drittländer führte nicht zu einer nachhaltigen Entlastung.
1992
Bei der Agrarreform 1992 wurden die Stützpreise für Getreide und Rindfleisch um bis zu 33 oder 15 Prozent gekürzt und Ackerflächen stillgelegt.
1999
Mit der Agenda 2000 wurden 1999 die Reformen der Agrarpolitik fortgesetzt. Jetzt wurde neben Rindfleisch und Getreide erstmals der Stützpreis für Milch abgesenkt, die Direktzahlungen wurden angehoben. Mit einer neu eingeführten freiwilligen Umweltkonditionierung konnten die Mitgliedsstaaten die Direktzahlungen an Umweltvorschriften binden. Neu war der Ausbau von begleitenden Maßnahmen zu einer eigenständigen Agrarstrukturpolitik, der sogenannten 2. Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik. Seitdem wird eine umweltverträgliche Landwirtschaft, alternative Erwerbsmöglichkeiten, Direktvermarktung, moderne Stallbauten, Dorferneuerung und einiges mehr gefördert.
 
2003
Die Europäische Union begann die Direktzahlungen von der Produktion zu entkoppeln. Um die Direktzahlungen in voller Höhe zu erhalten, musste der Landwirt sogenannte Cross Compliance Auflagen im Umwelt-, Pflanzen- und Tierschutz, bei der Tiergesundheit, Gewässerund Bodenschutz sowie der Lebensmittelsicherheit erfüllen. Auch wird ein Teil der Direktzahlungen gekürzt und für Programme der 2. Säule verwendet. Die 2. Säule der europäischen Agrarpolitik soll demgegenüber die Landwirtschaft in ihrer Funktion für Land und Umwelt stärken und die Entwicklung der ländlichen Räume unterstützen. Im Vergleich zur 1. Säule, in der die EU die Finanzierung zu 100 Prozent trägt, werden die Maßnahmen der 2. Säule von der EU nur zum Teil finanziert. In Deutschland zahlen sowohl der Bund als auch die Bundesländer die Kofinanzierung, bei einigen Maßnahmen auch nur die Regionen (Bundesländer, aber auch Landkreise und Kommunen). Quelle: EU-Kommission, Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums 2007-2013, Fact Sheet (2007)
 
2008
Von der EU wurde im Zuge des so genannten Health Check (Überprüfung der Reform von 2003) beschlossen, die Kürzungen bis auf zehn Prozent ab 2012 anzuheben. Das Geld soll insbesondere dazu dienen, Projekte in den Bereichen Klimawandel, erneuerbare Energien, Biodiversität, Wassermanagement, Innovation und Forschung sowie in der Milchviehhaltung zu fördern.
 



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