Der am Freitag bei Weißkeißel im Landkreis Görlitz bei Forstarbeiten tot aufgefundene Wolf verendete an den Folgen einer Schussverletzung. Jäger verurteilen den Wolfsabschuss.
Der vorläufige Untersuchungsbefund bestätigte den Verdacht eines illegalen Abschusses. (Foto: LUPUS) |
Wie das Kontaktbüro „Wolfsregion Lausitz“ mitteilt, handelte es sich bei dem Tier um den Vaterwolf des Daubitzer Rudels. Der aus Polen zugewanderte Rüde sei ein genetisch besonders wertvolles Tier gewesen, da er eine in Sachsen bisher nicht nachgewiesene Variante der mitochondrialen DNA und somit frisches Blut in das Wolfsrudel gebracht hatte.
Erste Untersuchungen am Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin ergaben, dass der Wolf an den Folgen eines Bauchschusses verendete. Eine Strafanzeige wurde erstattet. Die Polizei hat die Ermittlungen gegen Unbekannt aufgenommen.
Der Landesjagdverband Sachsen e.V. (LJVSN) und der Deutsche Jagdverband (DJV) distanzieren sich klar von dieser Tat und warnen vor vorschneller Schuldzuweisung. Der Präsident des Landesjagdverbandes, Knut Falkenberg, zeigt sich verärgert: „Es ist völlig egal, von wem eine solche Tat begangen wurde. Es ist eine Straftat und einem vernünftigen Interessensausgleich zwischen den Akteuren im ländlichen Raum in den Wolfsgebieten abträglich. Bisher ist nicht klar, wer der vermeintliche Schütze ist.“ Er warnt jedoch vor einer vorschnellen Verurteilung „der Jäger“.
PM/fh