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Wolf im Gepäck: Backhaus fordert einheitliche Regelungen

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Bei der Herbst-UMK vom 29. November bis 1. Dezember 2023 in Münster will Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus (SPD) auch das Thema Wolf auf den Tisch bringen.

Schluss mit dem Flickenteppich: Minister Backhaus fordert bundeseinheitliche Regelungen zum Umgang mit Wölfen, die Schutzzäune überwunden und Nutztiere gerissen haben (Foto: Peter Diekmann)

„Die Vorschläge von Bundesumweltministerin Steffi Lemke zu Schnellabschüssen von Wölfen gehen zwar in die richtige Richtung, sind aber bislang so vage, dass sie vor keinem Gericht standhalten würden“, so Backhaus in einer Presseaussendung und weiter: „Ich fordere daher bundeseinheitliche Regelungen zum Umgang mit Wölfen, die Schutzzäune überwunden und Nutztiere gerissen haben.“ Es sei nicht zielführend, wenn jedes Bundesland für sich definiere, in welchem Umkreis und auf welcher Entscheidungsgrundlage Schnellabschüsse erfolgen sollen. Aus seiner Sicht bedarf es daher einer Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes oder aber einer Wolfsverordnung des Bundes, um eine möglichst einheitliche und vor allem EU-rechtskonforme Vorgehensweise zu gewährleisten.

Der Wolf sei nach wie vor eine nach EU-Recht streng geschützte Art. Schnellabschüsse seien für die handelnden Personen unter Umständen mit erheblichen strafrechtlichen Konsequenzen verbunden. Deshalb werde Rechtsicherheit gebraucht, wenn es um die Entnahme gehe. Von der UMK erwartet der Minister daher, dass ein Beschluss gefasst wird, der keinen rechtlichen Flickenteppich bedeutet. Ziel müsse es sein, bis zum Beginn der kommenden Saison für die Weidetierhalter Klarheit zu schaffen.

Mit Blick auf die Bewertung des Erhaltungszustandes stellt Backhaus fest: „Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse gehen wir davon aus, dass bereits in absehbarer Zeit grundsätzlich eine Populationsgröße erreicht sein wird, die ein langfristiges Überleben der Art Wolf sichern kann. Dies setzt jedoch auch voraus, dass die Mortalitätsrate niedrig gehalten wird. Vor allem illegale Abschüsse sind daher völlig kontraproduktiv.“

PM/fh


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