Sie vernehmen (hören) und winden (riechen) gut. Sie können aber nicht so gut äugen (sehen).
Der dämmerungs- und nachtaktive Enok stammt ursprünglich aus Asien. In Europa wurde er vor etwa 100 Jahren als Felllieferant ausgesetzt. Seither verbreitet er sich stetig.
Marderhunde leben fast das ganze Jahr über als Einzelgänger und
kommen nur zur Ranz (Paarungszeit) und Welpenaufzucht zusammen. Die Paare sind monogam. Haben sie sich einmal gefunden, bleiben sie lebenslang zusammen. Beide Elterntiere kümmern sich um den Nachwuchs, der in Erdhöhlen aufgezogen wird. Sie nutzen gern alte Fuchs- oder Dachsbaue, man ndet sie aber auch unter Wurzeltellern.
Enok ist kein aktiver Jäger, sondern eher ein Sammler. Ab dem Spätsommer frisst er sich Winterspeck an. Seine Laute gleichen einem Miauen und einem Winseln. Bei Gefahr knurrt, in der Ranz heult er. Der Obstfuchs, wie der Marderhund auch genannt wird, ist sommers wie winters gleich gefärbt. Der Winterbalg ist jedoch viel dichter und länger.
Der junge Enok hat eine Maus erbeutet.
Schon gewusst?
Wenn Marderhunde sich bei Gefahr nicht verstecken können, stellen sie sich tot. Sie bleiben einfach starr mit geöffneten Sehern liegen. So schützten sie sich vor Fressfeinden.
Steckbrief
• Körperlänge: 50 bis 70 Zentimeter plus etwa 20 Zentimeter Rute
• Gewicht: vier bis zehn Kilogramm
• Nahrung: Mäuse, Maulwürfe, Vögel, Fische, Eier, Amphibien, Früchte, Beeren, Insekten, Aas
• Winterruhe: in Gegenden mit harten Wintern von November bis März, sonst ganzjährig aktiv
• Ranz: Januar/Februar
• Tragzeit: etwa 60 Tage
• Nachwuchs: bis zu zwölf Welpen
• Lebensraum: Wälder mit Unterholz, in Wassernähe
• Merkmale: schwarz-braun-beige gefärbter Balg, beige-braun gefärbter Kopf mit schwarzen Zügeln von den Sehern zum Fang, dichte Unterwolle, lange Grannenhaare, ausgeprägter Backenbart
• Feinde: Luchs, Wolf, Braunbär, Greifvögel, Straßenverkehr