17.10.2014
Der Deutsche Jagdterrier (DJT) „Bodo vom Havelberger Dom“ war mit einer Stöberhundgruppe bei einer kleinen Feldjagd eingesetzt. Nach Jagdende befand er sich laut GPS-Signal ungefähr 50 Meter vom Ausgangspunkt der Jagd entfernt am Rande einer Wiese in einer Benjeshecke.
Als der Hundeführer und weitere Mitjäger nach dem Hund schauten, bot sich ihnen ein schreckliches Bild: „Bodo“ lag, die Zinken einer Mistgabel im Körper, winselnd im Gebüsch, das GPS-Halsband noch umgelegt. Während sich ein Teil der Jäger um den schwer verletzten Hund bemühten, klingelten die anderen am benachbarten Gehöft. Vom Hofbesitzer wurden sie jedoch sofort lautstark beschimpft und des Grundstückes verwiesen.
Die daraufhin gerufene Polizei wurde von dem Mann – ein Berliner mit Zweitwohnsitz – ebenfalls mit Beschimpfungen begrüßt. Gegenüber den nachfragenden Beamten räumte er den Vorfall ein und behauptete, der Hund hätte seine Schafe angegriffen. Laut Aussagen beteiligter Jäger waren aber keine Schafe auf dem Hof oder den Nebengrundstücken zu sehen, ebensowenig waren Hetzlaute des Hundes oder Klagen von Schafen während der Suche nach „Bodo“ – der sich ja nur 50 Meter entfernt befand – zu vernehmen.
Die sofort eingeleiteten Hilfsmaßnahmen eines Tierarztes sowie mehrere Operationen konnten „Bodos“ Leben nicht retten – er ging qualvoll nach 4 Tagen ein. Die vom Hundebesitzer beauftragte Obduktion des Jagdterriers ergab neben der Verletzungen durch die Mistgabel – ein Zinken hatte einen Lungenflügel vollständig durchbohrt, ein zweiter den anderen gestreift – auch stumpfe Gewalteinwirkung auf den Schädel des Hundes.
Der Hundebesitzer hat Strafanzeige gegen den Täter erstattet. Über den weiteren Fortgang des Verfahrens werden wir berichten, sobald neue Erkenntnisse vorliegen.
fex