Das lange nicht in Aktion getretene Forum Natur hat zusammen mit den Verbänden der Weidetierhalter einen Aktionsplan Wolf entwickelt, den das Bündnis anlässlich der Umweltministerkonferenz vom 6. bis 8. Juni im Bremen vorlegen will. In einer heutigen Pressemitteilung fordern die Verbände die Umweltminister von Bund und Ländern dazu auf, den Schutz des Menschen als prioritär gegenüber der Ausbreitung des Wolfes in Deutschland anzuerkennen. Außerdem müsse die Weidetierhaltung im Bundesgebiet flächendeckend möglich bleiben.
Laut dem Verbändebündnis soll die Entnahme von Wölfen über das bewährte Reviersystem erfolgen
Foto: Michael Breuer
Laut Pressemitteilung sei die derzeitige Praxis im Umgang mit dem Wolf unzulänglich, weshalb eine grundlegende Neujustierung nötig sei. Als Maßnahmen fordert das Verbandsbündnis unter anderem die Einführung einer B-Probe bei Wolfsrissen, die in Zweifelsfällen durch ein unabhängiges, anerkanntes und akkreditiertes Labor zu untersuchen sei. Eine Umkehr der Beweislast solle ermöglichen, Weidetierhalter bereits dann zu entschädigen, wenn ein Wolfsriss nicht ausgeschlossen werden kann. Kritik übten die Verbände im Hinblick darauf, dass die wissenschaftlich belegten Fakten zu den in Deutschland lebenden Wölfen als nicht eigenständige Population noch nicht anerkannt seien. Da die Wolfspopulation im Bundesgebiet den Westrand des nordosteuropäischen Vorkommens bildet, dessen günstiger Erhaltungszustand nie infrage stand, bestehe keine Notwendigkeit mehr, den Wolf in Anhang IV der FFH-Richtlinie zu belassen.
Zuletzt gehöre auch die Entnahme von Wölfen zu den notwendigen Schritten. Dabei solle die Regulierung über das bewährte Reviersystem erfolgen. lf