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Aufgestellt und angesessen

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Klappbare Leiter zum nachbauen:
Wer kennt das nicht: Gerade in dem Teil des Reviers, wo es plötzlich jagdlich spannend ist, steht weder Kanzel, Sitz noch Leiter. Sich auf den Boden zu setzen, ist aus vielen Gründen oft nicht erfolgsversprechend. Bis man eine feste Reviereinrichtung gebaut hat, vergeht viel Zeit. Transportable Ansitz-einrichtungen sind eine echte Alternative und einfach herzustellen. Sehen Sie selbst.

 

Bild
Kurz mit dem Anhänger durch das Revier gefahren, kann man an den interessanten Stellen die mobilen Ansitzleitern aufstellen

Von Revierobejäger Thomas Stiller

Aus der Jagdpraxis heraus kam mir der Gedanke, es müsse doch möglich sein, eine Leiter zu bauen, die völlig in sich zusammengeklappt werden kann. Gedacht, getan! Holz wurde gekauft, Schrauben, Winkel, und drauf los gebaut.

Das erste Modell bestätigte wenigstens die Theorie, dass eine Leiter in sich zusammengeklappt werden kann, sie hatte jedoch noch jede Menge „Kinderkrankheiten“. So waren die Auflage zu niedrig und der Sitz zu hoch, das Rückenteil störte beim Einklappen und so weiter. Mit jeder gebauten Leiter wurde ein Mangel nach dem anderen abgestellt, bis zum jetzigen Modell.

Vorteile im alltäglichen Jagdbetrieb

Ein großer Vorteil dieser Konstruktion ist, dass sich mehrere Leitern gleichzeitig auf einem Anhänger transportieren lassen. Dies bietet sich vor allem für Drückjagden an. In der Nähe von Wechseln oder am Rande der Deckung, wo keine feste Ansitzmöglichkeit besteht, lassen sie sich flexibel einsetzen.

Doch auch im alltäglichen Jagdbetrieb ist eine platzsparende Leiter von Vorteil. Am Wochenende geht es ins Revier. Dort angekommen, macht man eine Revierfahrt. Hier ein Knopfbock im Hafer, dort der alte Sechser auf dem neuen Kahlschlag, und der erste Gerstenschlag ist geerntet, also Fuchsalarm. Jetzt heißt es Leiter gepackt, aufgestellt, und der Abend- oder Morgenansitz scheint vielversprechend zu werden. Auch bei Wildschäden durch Sauen ist man in der Regel auf mobile Ansitz-einrichtungen angewiesen, die man am Rand oder in Schneisen auf die betroffenen Flächen stellt.

Bauanleitung

Die nachfolgend beschriebene klappbare Leiter ist für zwei Personen konstruiert. Sie hat im aufgestellten Zustand eine Breite von 120 Zentimetern, in der Tiefe 140 Zentimeter, eine Sitzhöhe von 230 Zentimetern, eine Auflagenhöhe von 275 Zentimetern und wiegt etwa 70 Kilogramm.

Die beiden Scherenteile werden getrennt voneinander gebaut. Begonnen wird mit dem äußeren Rahmen inklusive Rückenlehne. Hierzu setzt man die Kanthölzer C auf die Enden der Seitenteile A und verbindet diese mit den Winkeln P1 bis P4 durch Spaxschrauben (Zeichnung 1).

Auf diesen Rahmen schrauben wir die Bretter für die Rückenlehne. Von oben angefangen mit dem Brett K, welches mittig auf das Kopfholz C2 angebracht wird. In einem Abstand von zwei Zentimetern zu Brett K schraubt man das Brett J3 auf die Seitenhölzer A. Mit einem Zwischenraum von 12 Zentimetern unter J3 wird das unterste Rückenteil L aufgesetzt.

Um den Außenrahmen später mit dem Innenrahmen verbinden zu können, bohrt man exakt in der Mitte von A1 und A2 zwei 11-mm-Löcher (O1/2). Für die Verbindung zur Fixierstrebe setzt man ebenfalls eine 11-mm-Bohrung, und zwar 57 Zentimeter unterhalb der Kopfseite von A1 und A2 (Zeichnung 2). Soviel vorläufig zum äußeren Rahmen!

Für den inneren Rahmen, sprich dem Aufstieg, setzen wir die Kanthölzer D auf die Leiterholme B und verbinden diese mit den Winkeln P5 bis P8 durch Spaxschrauben. Auf die Leiterholme B werden nun die Sprossen mit Sechskantholzschrauben aufgebracht. Es ist sehr wichtig, die folgenden Abstände einzuhalten, damit sich die Leiter auch wirklich zusammenklappen lässt. Begonnen wird mit der unteren Sprosse E1, die 20 Zentimeter oberhalb des Fußendes von B angesetzt werden muss (Zeichnung 2). Danach folgen die Sprossen E2 bis E6 mit einem jeweiligen Zwischenraum von 21 Zentimetern. Jetzt dreht man den ganzen Rahmen um. Zur Stabilisierung der Leiter schrauben wir den Mittelholm F auf die Rückseite von E1 bis E6. Die Sprossen E7 und E8 werden im Abstand von 21 Zentimetern aufgesetzt und mit dem Mittelholm G1 verbunden. Wie beim Außenrahmen setzen wir in die Mitte von B1 und B2 eine 11-mm-Bohrung. Für die 11-mm-Bohrung der Fixierstrebe in B1 und B2 hält man jetzt einen Abstand von 52 Zentimetern zum Ende des Leiterholmes B ein (Zeichnung 2).

Rahmen zusammensetzen

Die beiden Hauptbestandteile sind nun hergestellt, es fehlen noch das Sitzbrett, die Gewehrauflage und die Fixierstrebe. Dazu später; setzen wir die Rahmen erst einmal zusammen. Man legt die Leiter, also den inneren Rahmen, auf den Boden, mit den Sprossen E1 bis E6 nach oben. Darüber setzt man den äußeren Rahmen mit der Rückenlehne auf die untere Seite der Leiter. Die Sprosse E1 müsste jetzt im Raum zwischen den Rückenbrettern J3 und L zu sehen sein. Hat man bisher alles richtig gemacht, liegen die Bohrungen gegeneinander und die beiden Rahmenteile lassen sich problemlos mit den Schlossschrauben O1 und O2 verbinden.

Als nächstes werden die Fixierstreben auf den Seitenteilen A1 und A2 angebracht. Die beiden dafür vorgesehenen Kanthölzer H müssen vorher noch an den Verbindungsenden zu A so angeschnitten werden, dass auf der Unterseite noch ein Längenmaß von 81,2 Zentimetern übrig bleibt (Zeichnung 3). Es fehlen noch die Bohrungen. Diese setzt man von der noch geraden Seite gesehen zum einen bei 7,6 Zentimetern (für S), zum zweiten bei 7,9 Zentimetern (für O) vom angeschnittenen Ende aus gesehen. Die Fixierstreben (H1 und H2) werden mit Flacheisen (Q1 und Q2) und den Schlossschrauben S an den äußeren Rahmen (A1 und A2) geschraubt. Die Leiter lässt sich jetzt zu einem X auseinanderscheren und durch Verschraubung der Fixierstreben mit den Schlossschrauben O3 und O4 stabilisieren. Die Leiter kann aufgerichtet werden.

Die Sitzauflage fertigt man, in dem die Bretter J4 und J5 mit den Dachlatten G2 und G3 verschraubt werden. Auf die Fixierstreben gelegt, kann man Sitz und Rückenlehne mit den Kunststoffbändern T verbinden.

Fertigstellung

Die Gewehrauflage wird aus den Brettern J1 und J2 sowie den beiden Armlehnen M1 und M2 hergestellt. Es versteht sich, dass die Raumweite zwischen M1 und M2 exakt 93 Zentimeter betragen muss, damit die Kanthölzer mit den Schanieren R1 und R2 genau auf die Holme B1 und B2 verschraubt werden können. Die Armlehnen reichen bis in die Zwischenräume der Rückenlehne und sind damit fixiert und stabil. Fertig ist die klappbare Leiter für jeglichen Einsatz im Revier. Nach Fertigstellung sollte man die Leiter mit Holzschutzmittel streichen. So behandelt, kann sie eine Pachtperiode oder länger überstehen.

Damit die Leiter nicht unbeabsichtigt auseinanderklappt, kann man die Bohrungen für die Fixierstrebe im Innenrahmen, also für O3 und O4, im Außenrahmen durchbohren. Die beiden Schrauben, die vorher Fixierstrebe und Leiter zusammengehalten haben, finden jetzt wieder Verwendung. Einklemmungen werden vermieden, außerdem ist die Leiter immer komplett, denn es fehlt nie eine Schraube.

Fachgerechtses Abspannen

Es ist im Praxiseinsatz unbedingt erforderlich, die Leiter fachgerecht abzuspannen. Hierzu wird oberhalb der Sitzfläche an jedem Seitenholm ein Draht befestigt, welcher mit einem Erdanker verbunden ist. Die Verstrebung sollte 45 Grad nicht unterschreiten!

Leiter wurde für sicher befunden

Für einen Praxistest hat die Redaktion von WILD UND HUND einen Bausatz der Leiter in der schmalen Variante (80 Zentimeter) für seine Leser unter die Lupe genommen. Alle vorgesehenen Teile, wie Holz, Schrauben, Schaniere und Winkel waren im Paket enthalten. Das angelieferte Holz stellte sich allerdings als Kiefern-Kernholz heraus, welches aufgrund der Risse und Ungeraden für den Leiterbau nicht verwendet werden sollte. Der Vertreiber sicherte zu, dass zukünftige Bausätze aus Fichtenholz bestünden. Der Zusammenbau der Leiter benötigte mit zwei Personen etwa drei Stunden. Als Werkzeuge sind Akkuschrauber mit entsprechendem Aufsatz, Zentimetermaß, Hammer und Schlüssel zum Anziehen der Schlossschrauben notwendig.

Nach Fertigstellen der Leiter und erstem Probesitzen war man sich einig, dass eine zusätzliche Abstützung der Sitzfläche der Leiter mehr Sicherheit geben würde. Hierzu wurde unterhalb des Sitzes an den äußeren Rahmenhölzern angeschrägte Kanthölzer aufgebracht, welche am inneren Rahmen durch Schlossschrauben fixiert wurden. Auf den Bildern der vorherigen Seiten sind diese Kanthölzer dunkler gefärbt als der übrige Bausatz. Die Berufsgenossenschaft hat nach Angaben des Herstellers die Leiter auch ohne Zusatzstütze für sicher befunden.

Hersteller-Informationen
Die klappbare Leiter lässt sich auch als Bausatz bei der Firma Wagner GmbH, Max-Planck-Stra. 17, 47475 Kamp-Lintfort, Tel. 0 28 42/9 73 62-0 oder info@wagner-verpackungen.de erwerben. Der Bausatz ist komplett zugeschnitten und gebohrt. Er enthält weiterhin aller erforderlichen Materialien, wie Schrauben, Winkel und Scharniere sowie eine Konstruktionszeichnung.

In 80 cm Breite kostet sie 99 Euro, für zwei Personen in 120 cm Breite 109 Euro inklusive Umsatzsteuer ab Werk plus Versand.

Anmerkung des Herstellers: Bei allen Arbeiten sind die Bestimmungen der Berufsgenossenschaft zu berücksichtigen. Beim Fertigen oder Zusammenbau sind Handschuhe zu tragen, bei der Holzbearbeitung zusätzlich Augenschutz. Alle Verschraubungen sind vor jedem Benutzen zu kontrollieren. Vor dem Betreten ist ein sicherer Stand der Leiter sicherzustellen. Bei Nässe, Eis und Schnee könnte eine Rutschgefahr entstehen. Der Hersteller übernimmt keine Haftung für Schäden oder Verletzungen, die durch einen unsachgemäßen Aufbau der Leiter entstanden sind.

 


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