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Leere Wälder durch Wilderei

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Wissenschaftler der Frankfurter Goethe-Universität haben den Jagddruck für das Kongo-Waldbecken ermittelt und für große Flächen eine Übernutzung der Wildbestände festgestellt.

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Die Kommerzialisierung des Buschfleischhandels führt in den Baumsavannen und Wäldern des nordwestlichen Afrikas vielfach zu einer ungeregelten Übernutzung der Wildbestände.Foto: WWF/mh
Ungeregelt werden überwiegend Säuger, aber auch Reptilien und Vögel gejagt. Sie sind vielerorts die einzige Quelle tierischen Proteins für die Landbevölkerung. Die Kommerzialisierung des Buschfleischhandels und der Verkauf in weit entfernten Ballungszentren haben in weiten Landstrichen Afrikas vielfach zum „Empty Forest Syndrom“ (Syndrom der leeren Wälder) geführt. Landbewohner finanzieren mit dem Buschfleisch den Erwerb von Produkten und Dienstleistungen, die über die reine Selbstversorgung hinausgehen. Das hat weitreichende ökologische Folgen.
Laut der Untersuchung sind rund 40 Prozent der Fläche des Kongo-Waldbeckens einem starken Jagddruck ausgesetzt. Dies sind vor allem Gebiete mit einer hohen Dichte an Verkehrswegen, ohne Rücksicht auf darin befindliche Schutzgebiete. Eine von den Wissenschaftlern erstellte Karte könnte eine nachhaltige Regionalplanung unterstützen, indem die Straßenführung möglichst keine wildreichen Gebiete zerschneidet. Identifiziert werden auch neuralgische Punkte, an denen der potenzielle Jagddruck besonders hoch ist. Auf diese Zonen sollten sich Maßnahmen zur Bekämpfung von Wilderei konzentrieren.
 
mh


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